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Wolfgang Fellner

Foto: APA/schnarr
Wolfgang Fellner verabschiedet sich als Herausgeber von der News-Gruppe. Wie das Unternehmen in einer Aussendung mitteilte, wird sich der "News"-Gründer mit Jahresende aus seiner operativen Funktion als Herausgeber zurückziehen. "Es ist mein persönlicher Wunsch, mich so wie mein Bruder Helmuth aus der operativen Tagesarbeit im News-Verlag zurückzuziehen, um mehr Zeit für die strategische und inhaltliche Vorbereitung neuer Projekte zu gewinnen", so Fellner.

Er werde der Verlagsgruppe "aber weiterhin als Berater zur Verfügung stehen", hieß es in der Aussendung. Als Gesellschafter und Mitglied des Eigentümer-Beirates bleibe Wolfgang Fellner so wie bisher auch in Zukunft der Verlagsgruppe News eng verbunden. Generalgeschäftsführer Rudi Klausnitzer betonte: "Dieser weitere logische Schritt in der Weiterentwicklung der Verlagsgruppe News bedeutet zwar eine Funktionsänderung, aber keinen Abschied von Wolfgang Fellner."

"Steuere neue Ufer an"

"Alle zehn, zwölf Jahre steuere ich neue Ufer an", kommentierte Wolfgang Fellner am Mittwoch seinen Rückzug als Herausgeber in der News-Gruppe. Dieser Rückzug, der mit Jahresende wirksam wird, sei ohnehin "nur eine Festschreibung des Status quo", sei er doch bisher schon "eigentlich nicht mehr als operativer Herausgeber tätig gewesen".

2002 war Rudi Klausnitzer als Geschäftsführer zum Magazinkonzern gewechselt, Wolfgang Fellners Bruder Helmuth hatte sich aus der operativen Geschäftsführung zurückgezogen. Nun halte Wolfgang Fellner "den Zeitpunkt für richtig, auch die Herausgeber-Agenden an meine operativ tätigen Kollegen zu übergeben", erklärte er. Seine Herausgeber-Kollegen - Werner Schima für "News", Wolfgang Maier für "tv-media" und "e-Media", Herbert Langsner für "Format" sowie Gattin Uschi Fellner für "Woman" - hätten die Titel bereits länger eigenständig geführt.

"Zwei Jahre Vorbereitungsphase als Minimum"

Über die Beschaffenheit der "neuen Ufer", die nun angepeilt werden, wollte Fellner keine Auskunft geben. Nur so viel: Für das neue Projekt brauche es "zwei Jahre Vorbereitungsphase als Minimum", und es werde "sicherlich kein Magazin" sein. "Das würde ich selbstverständlich nur in der Verlagsgruppe News machen - wobei ich natürlich auch mein neues Projekt in Zusammenarbeit mit der News-Gruppe machen würde." Immer wieder werden Pläne Fellners für eine Tageszeitung kolportiert. Ob denn das neue Projekt überhaupt aus Papier beschaffen sein wird? "Dazu will ich jetzt gar nichts sagen."

Berater für G+J für internationale Projekte

Unabhängig davon wird Wolfgang Fellner im kommenden Jahr auch für Gruner + Jahr als "Berater für internationale Projekte" tätig sein. Der deutsche Printkonzern ist an der News-Gruppe mehrheitlich beteiligt und hat im Vorjahr eine deutsche Version der Fellner-Gründung "Woman" herausgebracht.

Rudi Klausnitzer sowie den Herausgebern werde er auch weiterhin als Berater zur Verfügung stehen, versicherte Fellner. Als Eigentümer wird Wolfgang Fellner auch weiterhin im Beirat, "das ist bei uns der Aufsichtsrat", sitzen. Generell gelte: "Wann immer man glaubt, dass ein Fellner nötig ist, stehe ich natürlich zur Verfügung."

Und das auch gerne als "Coverassistent", meinte er. Als Herausgeber redete "Wofe", wie er in der Branche oft schlicht und ein wenig respektlos bezeichnet wird, bei der Covergestaltung von "News" und Co. häufig das entscheidende Wörtchen mit. "Die Covers habe ich in den vergangenen Monaten noch teilweise gemacht", so Fellner. "Aber nur mehr bei 'News' und 'tv-media', und davon etwa 60 Prozent." Es habe sich gezeigt, "dass es auch ohne mich geht". Dennoch: "Sollte ich Entzugserscheinungen haben, können mich die Herausgeber gerne ein Cover machen lassen." (APA)