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Superkombi-Gold in Sotschi.

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Am Donnerstag bekam Höfl-Riesch die kleine Kugel für den Abfahrtsweltcup überreicht.

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Berlin - "Danke!" ist in großen weißen Lettern auf Maria Höfl-Rieschs Website zu lesen. Auf dem großen Bild ist sie freundlich lachend und winkend zu sehen. Es ist ein Bild vom Siegespodest aus Sotschi. Bei den Olympischen Spielen gewann die Deutsche neben Silber im Super-G Gold in der Superkombination. Es war ihr dritter Olympiasieg. Und ihr letzter.

Höfl-Riesch ist erst 29 Jahre alt. Viel Zeit ihres bisherigen Lebens hat sie auf zwei Skiern verbracht. Das wird sie künftig wohl weniger tun. Seit Donnerstag ist Höfl-Riesch offiziell nicht mehr professionelle Skifahrerin. "Es fällt mir schwer, aber ich denke, es ist die richtige Entscheidung", sagte die Garmisch-Partenkirchnerin in München. Aufhören sei "nach Olympia das erste Bauchgefühl gewesen. Ich habe so viel, alles, was ich hatte, noch mal in dieses Jahr hineingesteckt. Der größte Traum hat sich für mich nochmal erfüllt, und man soll aufhören, wenn es am schönsten ist."

Ganz so schön war das Ende ihrer großen Karriere aber doch nicht. Den Gesamtweltcup hätte Höfl-Riesch heuer ein zweites Mal nach 2011 gewinnen können. Aber Höfl-Rieschs Karriere endete nicht am Siegespodest, sondern im Fangnetz. Bei der Abfahrt in Lenzerheide, dem viertletzten Saisonrennen, stürzte die Bayerin, musste verletzt ins Spital geflogen werden. Die kleine Kugel für den Disziplinenweltcup gewann sie dennoch. Sie bekam sie am Donnerstag nachträglich überreicht. Sie kann sie jetzt zu der großen Kugel und den vier anderen kleinen Kugeln ins Regal stellen. Irgendwo in der Nähe wird sie auch ihre vier Olympia- und sechs WM-Medaillen (davon zwei in Gold) aufbewahren. Höfl-Riesch hat ziemlich viel gewonnen, seit sie am 16. Februar 2001 16-jährig im Weltcup debütierte: 27 Rennen.

Sie fuhr alle Disziplinen, nur im Riesenslalom gewann sie nie. Verletzungen bremsten die 1,81 m große Bayerin zwischenzeitlich immer wieder aus. Die WM 2005 und Olympia 2006 verpasste sie. Die Verletzung am Ende ihrer Laufbahn gab nicht den Ausschlag für die Rücktrittsentscheidung. Beinahe die gesamte Saison hatte sie schon über den Abschied nachgedacht.

Keine konkreten Pläne

Sie hinterlässt eine große Lücke im deutschen Damen-Skiteam, indem nun Viktoria Rebensburg (24) die Führungsrolle zukommt. Höfl-Riesch wird nun "erstmals den Urlaub genießen und das Gefühl, nicht an die nächste Saison denken zu müssen". Und was dann? "Pläne sind Zukunftsmusik", sagt sie, "da ist noch nichts Konkretes. Ich muss auch mal zur Ruhe kommen und an nichts denken dürfen." "Bis bald, wir sehen uns wieder", ist in schwarzen Lettern rechts unten auf ihrer Website zu lesen. (rie, sid, DER STANDARD, 21.03.2014)

Steckbrief Maria Höfl-Riesch:

  • Geboren: 24. November 1984 in Garmisch-Partenkirchen
  • Wohnort: Kitzbühel
  • Größe/Gewicht: 1,82 m/70 kg
  • Familienstand: verheiratet mit Marcus Höfl
  • Ski: Head
  • Schuhe: Lange
  • Verein: SC Partenkirchen
  • Hobbys: Tennis, Reisen, Lesen

Größte Erfolge:

  • Olympia: Gold Slalom und Super-Kombination 2010, Gold Super-Kombination und Silber Super-G 2014
  • WM: Weltmeisterin Slalom 2009 und Super-Kombination 2013, Bronze Abfahrt und Super-G 2011 sowie Abfahrt 2013
  • Gesamtweltcupsiegerin 2011
  • Zweite im Gesamtweltcup 2009, 2010, 2013 und 2014
  • Dritte im Gesamtweltcup 2004, 2008 und 2012
  • Gewinnerin der Weltcup-Wertungen in Super-G und Super-Kombination 2008, Slalom 2009 und 2010, Abfahrt 2014
  • 27 Siege (11 Abfahrt, 9 Slalom, 4 Superkombi, 3 Super-G), 54 weitere Podestplätze