Es ist jenes Musical, von dem die beiden ABBA-Herrn Benny und Björn gar nicht wussten, dass sie es schreiben würden. Mamma mia! kommt ja in Jukebox-Form daher, versammelt eine Menge alter Hits jenes Popquartetts aus Schweden, das einst über den Songcontest zu globalem Hitparadenruhm kam. Um einige Gassenhauer herum wurde die Geschichte einer skurrilen Familienzusammenführung gebastelt: Die alleinerziehende Donna bekommt Besuch von drei Exfreunden, und alle drei könnten Väter ihrer Tochter Sophie sein.

Bis zu Lösung des Rätsels wird in Erinnerungen gebadet, Privates aufgearbeitet und polternd gefeiert.

Regisseurin Phyllida Lloyd hat professionell-flott inszeniert, das elegant gebaute Stück hilft, das Tempo meist zu halten.

Ana Milva Gomes ist als Donna sehr passabel, ihre Tochter gibt Madeleine Lauw etwas blass singend als herziges Mädchen auf Vätersuche. Ein gutes Ensemble rundet den schrillen Abend ab, den das Orchester der Vereinigten Bühnen unter Herbert Pichler nur bei Ouvertüren etwas laut umrahmt.

Heftiger Applaus nach dem Aus. (DER STANDARD, 20.3.2014)