So etwa sah der vier Meter lange Anzu wyliei aus.

Illu.: Bob Walters

Pittsburgh/Wien - Bereits 1940 wurde die Sauriergruppe erstmals beschrieben. Doch bis dato hatte man nur ungenaue Vorstellungen, wie die vogelartigen Vertreter der Caenagnathidae aussahen, denn nur wenige fragmentarische Funde dieser Oviraptorosauria sind dokumentiert.

Das hat sich nun geändert: Ein US-amerikanisches Forscherteam um Matthew Lamanna entdeckte nämlich in der Hell-Creek-Formation, einem El Dorado für Paläontologen im Nordwesten der USA, gleich drei Skelette, die den Caenagnathidae zuzuordnen sind. Dieser spektakuläre Fund hat es in sich: Er stellte sich nicht nur als neue Art heraus, sondern macht es möglich, einen besonders bizarren Caenagnathidae-Vertreter vollständig zu rekonstruieren.

Getauft wurde der knapp vier Meter lange und eineinhalb Meter hohe Saurier auf den Namen Anzu wyliei, benannt nach einem vogelartigen Dämon aus der mesopotamischen Mythologie. "Scherzhaft haben wir ihn 'Huhn aus der Hölle' genannt", sagt Lamanna - und das mit gutem Grund: Wie die Forscher im Fachblatt "PLoS One" schreiben, war Anzu wyliei nicht nur mit einem massiven Schnabel ausgestattet, sondern hatte auch einen helmartigen Auswuchs auf dem Kopf und scharfe Klauen an den Vorderextremitäten. (tasch, DER STANDARD, 20.3.2014)