Draufhauen, was das Zeug hält. Der Zick-Zick-Zyliss machte Zwiebeln nicht nur platt, matschig und klein, er schonte dabei auch die Tränendrüsen und half beim Aggressionsabbau. Und das lange, bevor der Bobo-Koch den Mörser entdeckte, und als man "vegan" noch im Duden suchen musste.

Foto: Metroverlag/Tanja Holz/Hamtil

Schaut mehr nach einem Werkzeug aus der Kiste eines Psychopathen aus als nach einem Küchengerät, diese Kalaschnikow der Bestecklade. Das elektrische Messer zerschredderte unter schauderhaften Geräuschen so manchen Sonntagsbraten und war erstaunlicherweise ohne Waffenschein erhältlich.

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Das Singlezeitalter killte wohl auch dieses thermodynamische Ungetüm, das Sonntagseier für eine ganze Sippe heißdampfte und für dessen Gebrauch und Instandhaltung man mit einem HTL-Abschluss gut beraten war.

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Was dem Italiener die eiserne Bialetti war, bedeutete dem deutschsprachigen Kaffeekocher der Kaffeefilter von Melitta, was sonst?

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Wären die vier von Abba Produktdesigner geworden, ihr Partyhäppchen-Schalen-Ständer hätte genau so ausgesehen. Ginge heute einwandfrei auch als Kunstobjekt in einer Fluxus-Schau durch. Bitte nicht berühren!

 

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Nach dan Spitzbauten von Gizeh wohl die berühmteste Pyramide der Welt, der Sunkist-Tetrapak, der auf keinem Schulausflug fehlen durfte. Blöd war's, wenn man das dazugepickte Röhrl verloren hatte.

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Kein Schmäh: Früher hatten nicht wenige Autofahrer statt einer Kopfbedeckung eine Klopapierrolle für Stau- und sonstige Notfälle auf der Hutablage. Und damit dies nicht ganz so grindig rüberkam, stülpte man dem Hygieneartikel eine solche Haube über, was die Sache allerdings auch nicht viel besser machte.

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Da können sich James Dyson und Co in Sachen Design heute noch was abkupfern. Würde Apple auf nichtelektrische Teppichkehrer umsatteln, könnten diese - abgesehen von der Farbwahl - so aussehen.

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Zu Sammlerobjekten wurden diese kleinen Halbaffen aus Japan, genannt Monchichi - gutartige Verwandte der kleinen Monster namens Gremlins, die in Reih und Glied in Kinderzimmerregalen vor sich hin daumenlutschten und irgendwann zu Staubmilbenfriedhöfen verkamen.

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Wird heute jeder Gummistiefel auf Inhaltsstoffe geprüft, drückte man Kindern Ende der 70er-Jahre guten Gewissens diese schlabbrige Masse in die Hand. Ein schleimiges Irgendwas, das man zwischen den Fingern herumwabbern ließ. Wer es erlebt hat, muss nur die Augen schließen und weiß in der Sekunde, wie das Zeug gerochen hat. Für Hardcore-Fans gab es noch die lila Variante mit Plastikwürmern. Eine Halbwertszeit war auf der Verpackung übrigens nicht angegeben.

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Kinder, es ging wirklich einmal ohne Spielekonsolen und Apps. Ketten, Krönchen und Viecher aller Art steckte man aus diesem bunten Steckspiel zusammen. Bestimmt findet man Jahrzehnte nach seiner Hochblüte noch das eine oder andere Rädchen unter so manchem Wohnzimmersofa.

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Neben der gehäkelten Klorollenhaube brachte es der Wackeldackel auf Platz zwei bei unnötigem Schnickschnack für Autohutablagen. Ende der 90er-Jahre noch einmal mit einem kümmerlichen Comeback gesegnet, verschwand der Köter schließlich ganz.

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Tragbare Musikabspielgeräte gab es viele, aber der Walkman von Sony war eindeutig der Porsche unter dieser Segnung einst moderner Technik.

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Souvenirs aus unserer Kindheit
192 Seiten, € 19,90
 ISBN: 978-3-99300-167-4

Das Büchlein versammelt einiges Kurioses aus den Bereichen Küche, Kinderzimmer, Wohnzimmer, Badezimmer, Schlafzimmer sowie Garten und Garage. Unterm Strich ist die Publikation ein heiteres Ding zum Durchblättern, auf Produktinfos wie Entstehungsjahr, Designer oder andere Angaben wurde leider weitgehend verzichtet. Schmunzeln kann man trotzdem. (maik, derStandard.at, 1.4.2014)
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