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Es fehlt am Gift: Oklahoma muss die Todesstrafe aussetzen.

Foto: Eric Risberg/AP/dapd

Washington/Oklahoma City - Wegen Nachschubproblemen bei tödlichen Injektionsgiften hat ein Gericht im US-Bundesstaat Oklahoma zwei geplante Hinrichtungen verschoben. Die ursprünglich in den kommenden Tagen geplanten Exekutionen sollten nun Ende April stattfinden, entschied ein Berufungsgericht am Dienstag.

Die beiden Todeskandidaten hatten argumentiert, es sei ihr Recht, die Zusammensetzung der Todesspritze zu kennen, um sicher zu sein, dass sie nicht "grausam und unüblich" bestraft werden.

Oklahomas Strafvollzugsbehörden hätten mitgeteilt, dass sie seit Montag nicht mehr über die nötigen Medikamente für Hinrichtungen verfügten, erklärte das Gericht. Das Betäubungsmittel Pentobarbital sei knapp, das Medikament Vecuroniumbromid selbst für Ärzte und Krankenhäuser "schwer bis unmöglich" zu bekommen. Alle Bemühungen, die Medikamente zu beschaffen, seien bisher vergeblich gewesen.

Europas Unternehmen verweigern Lieferung

Die US-Strafvollzugsbehörden haben bei den Mitteln für die tödlichen Giftspritzen seit längerem Nachschubprobleme, da sich die europäischen Hersteller der Mitteln weigern, diese weiter für Hinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Mehrere US-Bundesstaaten haben daher neue und nicht erprobte Giftmischungen von nicht bundesweit zertifizierten Herstellern ausprobiert, was bei Kritikern auf scharfe Kritik stößt. (APA, 19.03.2014)