Wien - Der Urlaubsanbieter Magic Life, seit Anfang der Neunzigerjahre Synonym für All-inclusive-Ferien, tritt bei den Investitionen massiv auf die Bremse. Statt, wie geplant, die Zahl der Klubs von derzeit 20 auf mittelfristig 40 zu verdoppeln, sollen in den kommenden vier Jahren nur fünf bis sechs neue Anlagen dazukommen.

"Die Welt hat sich seit vergangenem Jahr total verändert", sagte der bei Magic Life für Marketing und Verkauf zuständige Peter Grossmann am Dienstag am Rande der Präsentation des Winterprogramms. Risiko soll vermindert werden. Fix im Programm sei die erstmalige Expansion nach Kroatien. Eine neue Anlage soll es auch in der Türkei, in Spanien (Fuerteventura) und in Tunesien geben.

Standortsuche

Auch in Österreich, wo Magic Life schon einmal vertreten war mit einer Anlage am Arlberg (Hospiz), will man wieder All-inclusive anbieten. "Wir suchen einen Standort, der sich für einen Ganzjahresbetrieb mit Skifahren im Winter und Baden im Sommer eignet", sagte Grossmann dem STANDARD. Kärnten und Tirol seien dafür prädestiniert. Der österreichische Klub stehe "vorne auf der Agenda", sagte Grossmann.

Mit eigenen Ferienklubs ist Magic Life derzeit in der Türkei, Griechenland, Ägypten, Tunesien, Bulgarien und Spanien vertreten. Cem Kinay und Öguz Serim, die die Klubidee entwickelt haben, sind nach dem Einstieg der deutschen TUI-Gruppe noch mit 50 Prozent am Unternehmen beteiligt.

"Sensationeller Start"

Nach einem "sensationellen Start" Anfang 2003 machte der Irakkrieg Magic Life einen Strich durch die Rechnung. "Fünf bis sechs Wochen war Flaute, jetzt sind wir wieder voll und auch der Herbst schein sehr gut zu werden", sagte Grossmann, ohne genauere Zahlen zu nennen. Vor allem aus Deutschland und Belgien sei starke Nachfrage zu spüren, sodass man das heurige Jahr mit einem leichten Plus abzuschließen hoffe. Österreich hinke noch nach, der Rückstand sei bis Jahresende kaum aufholbar. Die Preise für den Winter lässt Magic Life im Wesentlichen stabil und verstärkt das Unterhaltungs- und Freizeitangebot. (Günther Strobl, DER STANDARD Print-Ausgabe, 20.8.2003)