Bild nicht mehr verfügbar.

Die USS Roosevelt am 18. Februar auf dem Weg ins Mittelmeer. Am 17. März stürmten auf dem Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse stationietrte Marineinfanteristen das Tankschiff "Morning Glory"

Foto: REUTERS/Mass Communication Specialist 3rd Class Scott Barnes/US Navy/handout

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Aufnahme stammt vom 8. März. Zu diesem Zeitpunkt lag der Tanker, der unter nordkoreanischer Flagge unterwegs war, noch vor Ras Lanuf in Libyen vor Anker.

Foto: REUTERS/Esam Omran Al-Fetori

Tripolis/Nikosia - Die US-Marine hat den von libyschen Rebellen gekaperten Öltanker Morning Glory in der Nacht auf Montag vor der Südküste Zyperns übernommen. Gemeinsam mit dem Verbundkommando Special Operations Command Europe habe ein Team der US-Navy Seals das unter nordkoreanischer Flagge fahrende Schiff unter seine Kontrolle gebracht, teilte das US-Verteidigungsministerium am Montagvormittag mit. Präsident Barack Obama hatte den Einsatz nach einer Anfrage der Regierungen Libyens und Zyperns angeordnet.

Damit ist der spektakuläre Versuch von libyschen Rebellen, auf eigene Faust Öl zu exportieren, gescheitert. Im Kampf um einen höheren Anteil an den Einkünften aus dem Ölgeschäft halten sie seit mittlerweile mehr als acht Monaten drei der wichtigsten libyschen Ölinstallationen besetzt - darunter den Hafen al-Sidra, von wo aus die Morning Glory vergangene Woche mit mehr als 200.000 Fass Öl ausgelaufen war.

Libyschen Streitkräften war es nicht gelungen, den Tanker zu stoppen, was den ehemaligen Premier Ali Zeidan massiv unter Druck gesetzt und schließlich zu seiner Absetzung geführt hatte. Vor knapp einer Woche wurde er durch ein Misstrauensvotum im Parlament gestürzt. Mittlerweile soll er das Land verlassen haben.

Seit dem Sturz von Diktator Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 kommt Libyen nicht zur Ruhe. Die Regierung in Tripolis hat über weite Teile des Landes keine Kontrolle. Stattdessen dominieren lokale bewaffnete Milizen, die vor allem mehr Autonomie für den östlichen Teil Libyens einfordern - jene Region des Landes, wo der Großteil der libyschen Bodenschätze liegt.

Milliardenverluste

Rohöl ist die wichtigste Einnahmequelle Libyens. Seit der Blockade der Ölhäfen ist die Produktion von 1,5 Millionen Fass pro Tag auf 250.000 gefallen. Experten schätzen, dass dies bereits Verluste in der Höhe von 20 Milliarden Dollar verursacht hat.

Auch die Gewalt im Land ebbt nicht ab. Am Montag sind bei einem Bombenanschlag in Bengasi nach Angaben von Sicherheitskräften mindestens acht Soldaten getötet und zwölf weitere verletzt worden. Zu dem Anschlag, der sich vor einer Militärakademie ereignete, hatte sich vorerst niemand bekannt. (Reuters, dpa, 17.3.2014)