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Richtet sich mit Wut-Epistel an Spindelegger und dessen "Kasperltheater" mit dem Weisenrat: Düringer fordert einen U-Ausschuss zur Hypo - und erntet dafür Beifall in den sozialen Netzwerken.

Foto: APA/Herbert Pfarrhofer

Wien - Angesichts des Milliardendesasters rund um die Hypo vergeht Roland Düringer das Spaßen - deswegen macht sich der Kabarettist nun in einem offenen Brief an Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) für einen U-Ausschuss zur Problembank stark. 

Kritische Fragen

"Werter Herr Dr. Spindelegger", schreibt Düringer da, "wenden Sie weiteren Schaden ab und lehnen Sie einen Untersuchungsausschuss nicht weiter ab. Lassen Sie es nicht zu, dass unser Glaube an den Rechtsstaat und die Demokratie endgültig erlischt."Dazu stellt der 50-Jährige, der schon im Dezember 2011 in der ORF-Sendung Dorfers Donnerstalk mit seiner "Wutbürgerrede" für Furore gesorgt hat und seit dem Vorjahr recht zurückgezogen lebt, Spindelegger wie in einem Untersuchungsgremium kritische Fragen:

Warum nicht alle für die Kreditvergabe und die Geschäftsführung der Hypo Verantwortlichen "geklagt und zur Rechenschaft gezogen werden?", will Düringer wissen. Auch, "in welchem Ausmaß die Raiffeisen-Gruppe profitiert hat". Und wieso Ex-Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) "eine geschminkte Leiche wie die Hypo" von der Bayerischen Landesbank "auf unsere Kosten zurückkaufen" konnte.

Brief verbreitet sich rasend schnell

In den sozialen Netzwerken verbreitete sich der Brief rasend schnell, auf derStandard.at kam Düringers Wut-Epistel in den ersten drei Stunden auf 10.000 Zugriffe. Die Petition auf der Webseite des Parlaments, die die vier Oppositionsparteien zu Monatsbeginn für Bürger gestartet haben, verzeichnet derzeit rund 37.000 Befürworter eines U-Ausschusses, die zuvor von dem Grünen Wolfgang Pirklhuber übermittelte Petition mit demselben Ziel hat rund 8000 Unterstützer.

Im Internet formiert sich der Protest

Auf Facebook kursieren weitere Aufrufe, um dem Ärger über das Vorgehen der Regierung bei der Hypo Luft zu machen - etwa, sich für eine Demonstration heute, Dienstag, vor der SPÖ-Zentrale einzufinden. Oder eine "Koalition gegen Korruption, Unrecht und andere Bosheiten" zu bilden. Dabei will Düringer genau das mit einem U-Ausschuss vermeiden, wie er über die Bürger des Landes schreibt: "Verhindern wir, dass ihre Wut eines Tages unsere Straßen heimsucht." (nw, DER STANDARD, 18.3.2014)