Madrid - Die spanische Marine hat am Samstag mehr als 70 Flüchtlinge vor der spanischen Exklave Melilla an der Küste Marokkos aufgegriffen. Ein Boot mit 49 Menschen an Bord, darunter auch drei Kinder, wurde südlich der Insel Alboran zwischen Melilla und dem spanischen Festland gestoppt, sagte ein Sprecher der Küstenwache. Das Boot war nach einem anonymen Anruf geortet worden.

Der Anrufer hatte gemeldet, dass das Schiff in See gestochen war. Eine Stunde zuvor hatte ein anderes Boot mit 25 Flüchtlingen einen Strand von Melilla erreicht, wie ein Behördensprecher sagte. Melilla ist ebenso wie die Stadt Ceuta eine spanische Exklave an der marokkanischen Mittelmeerküste.

Die beiden Gebiete haben die einzigen Landgrenzen zwischen der Europäischen Union und Afrika. Sie sind daher ein begehrtes Ziel afrikanischer Migranten. Während Flüchtlinge in Melilla zuletzt immer wieder versuchten, über einen sieben Meter hohen Zaun zu gelangen, richten sich in Ceuta die Versuche vor allem auf den Grenzübergang und den Strand. Bei einer dieser Aktionen waren Anfang des Monats mindestens 14 Flüchtlinge im Meer ertrunken. (APA, 16.3.2014)