Wien - Ein starker Sturm ist am Wochenende über Wien gezogen und hat dabei einer 55-jährigen Frau das Leben gekostet. Die Joggerin wurde am Sonntagnachmittag im Bezirk Donaustadt von einem Ast erschlagen. Sie erlag am Unfallort ihren Verletzungen. Die Wiener Feuerwehr zählte seit Samstag rund 500 Sturmeinsätze. Vor allem abgebrochene Äste, umgestürzte Bäume und Baustellenteile mussten entfernt werden.

Die getötete 55-Jährige war im Kopf- und Halsbereich von dem Ast getroffen worden. Die Einsatzkräfte konnten der Joggerin nicht mehr helfen, wie die Wiener Berufsrettung mitteilte. Glimpflich verlief dagegen ein Zwischenfall im Stadtpark. Ein Baum wurde entwurzelt und fiel quer über einen Gehweg sowie Sitzbänke. Passanten wurden dabei nicht getroffen, wie ein Augenzeuge schilderte. Auch die Leitstelle der Rettung konnte über keine weiteren Verletzungsopfer durch den Sturm berichten.

Mehr als fünfhundert Einsätze

Die Feuerwehren der Bundeshauptstadt mussten dagegen verstärkt ausrücken. Die Pressestelle berichtete von rund 100 sturmbedingten Einsätzen am Samstag sowie rund 400 weiteren bis Sonntagnachmittag. Für die Feuerwehrleute sei "Erhöhte Einsatzbereitschaft" ausgerufen worden.

Bei einem Dachgeschoßausbau in Wien-Favoriten stürzten am Sonntag zwei frei stehende Rauchfanggruppen um. Dabei fielen auch Ziegel auf die Straße, Passanten alarmierten die Feuerwehr. Bei dem Einsatz wurde festgestellt, dass die zulässige Deckenbelastung überschritten wurde und auch weitere Rauchfänge umzustürzen drohten. Für mehrere Wohnungen des Hauses wurde daher ein Heizverbot ausgesprochen. Außerdem durften die Räume direkt unter den umgestürzten Rauchfängen nicht mehr betreten werden. In dem mehrstündigen Einsatz wurden der Schutt zur Entlastung der Decke verteilt und die Rauchfänge gesichert.

Mehr als 1.000 Feuerwehrleute im EInsatz

Mit Windgeschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometern ist am Wochenende ein Sturm über Niederösterreich hinweggefegt, der enorme Schäden verursacht und einen Großeinsatz der Feuerwehr erfordert hat, der am Sonntag bis in die Nachstunden dauern dürfte. Nach Angaben des Landesfeuerwehrkommandos waren seit Samstag fast 1.000 Mitglieder von 160 Feuerwehren ausgerückt, um Sturmschäden zu beseitigen.

Hotspots waren die Bezirke Mödling, Baden, Neunkirchen und Wiener Neustadt. Die Notruftelefone liefen heiß, in die betroffenen Alarmzentralen mussten zusätzliche Disponenten einberufen werden. Bis Sonntag um 16.30 Uhr wurden 550 Einsätze bewältigt. Es war für die NÖ Feuerwehren eines der einsatzstärksten Wochenenden der vergangenen Jahre, berichtete Sprecher Franz Resperger.

Sturmschäden auch im Burgenland

Im Nordburgenland mussten die Feuerwehren am Sonntag mehr als 40 Mal ausrücken um Sturmschäden zu beseitigen. Nachdem es bis Mittag nur rund zehn Einsätze gegeben hatte, frischte der Wind am Nachmittag noch einmal auf. Vor allem im Bezirk Neusiedl am See und Eisenstadt waren zu Spitzenzeiten bis zu 20 Wehren gleichzeitig im Einsatz, berichtete die Landessicherheitszentrale.

Zumeist hätte es sich nur um kleinere Schadensbehebungen und Aufräumarbeiten gehandelt, wie ein Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos mitteilte. (APA, 16.3.2014)