Frankfurt am Main - Der Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis bleibt in diesem Jahr in Deutschland. Die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung für Mediziner geht an den Freiburger Immunologen Michael Reth. Der 63-Jährige habe gezeigt, "wie die Zellen des Immunsystems aktiviert und zur Produktion von Antikörpern veranlasst werden", begründete der Stiftungsrat in Frankfurt seine Entscheidung.

Viele Forscher, die diese Medizin-Auszeichnung in den vergangenen Jahrzehnten bekommen hatten, erhielten später auch den Nobelpreis.

Der mit 60.000 Euro dotierte Nachwuchspreis geht an die Bonner Ärztin Andrea Ablasser. Sie werde ausgezeichnet, weil "ihre Forschung zeigt, wie das Immunsystem Viren und Bakterien erkennt", hieß es zur Begründung. Ablasser ist erst 30 Jahre alt, hat aber bereits 17 Publikationen in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht.

Hintergrund

Die Preise werden traditionell am Geburtstag des Nobelpreisträgers Paul Ehrlich (1854-1915), dem 14. März, in der Frankfurter Paulskirche überreicht. Er wäre in diesem Jahr 160 Jahre alt geworden. Ausgezeichnet werden Wissenschafter, die sich auf dessen Forschungsgebieten besondere Verdienste erworben haben. Die Preise sollten bereits am Freitagabend - vier Stunden nach Bekanntgabe - in der Frankfurter Paulskirche übergeben werden.

Reth wurde in Düsseldorf geboren, hat in Köln Biologie studiert, in New York gelehrt und arbeitet seit 1989 in Freiburg. Er lehrt Molekulare Immunologie an der Albert-Ludwigs-Universität und forscht am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik. Ablasser hat in München Medizin studiert. Nach zahlreichen Auslandsaufenthalten arbeitet sie seit 2008 an der Universität Bonn. (APA/red, derStandard.at, 15. 3. 2014)