Von Anfang an soll der Manager des AHQ-Teams Spielmanipulationen geplant haben.

Foto: Riot Games

In der südkoreanischen "League of Legends"-Liga des E-Sport-Verbandes KeSPA ist ein Wettskandal aufgeflogen. Ein Spieler des Teams AHQ, auch bekannt unter dem Nick "Promise", hatte illegale Machenschaften des Managers offen gelegt, ehe er einen Suizidversuch beging.

Er legte offen, dass die Gründung der Mannschaft bereits auf Basis der Intention erfolgt sein soll, den Manager durch geschobene Partien zu Geldgewinnen beim Wetten zu verhelfen. Noh Dae Chul soll geplant haben, fünf Top-Spieler um sich zu versammeln, sie eine Weile erfolgreich spielen zu lassen und anschließend auf Niederlagen gegen Underdogs zu wetten.

Manager nahm Kredit auf

Wie "Promise" erklärte, wussten die Spieler bei der Gründung von AHQ davon nichts. Ihnen wurde mitgeteilt, dass der gleichnamige E-Sport-Club sie mit Mieten, Lebenserhaltungskosten, Gehältern und Hardware sponsoren würde, tatsächlich lieferte dieser aber nur Gaming-Equipment, um damit die Platzierung im Teamnamen abzugelten.

Die restlichen Kosten soll Dae Chul über die Aufnahme eines Kredites beglichen haben, den er aus den Wettgewinnen gegenfinanzieren wollte – auch darüber soll das Team nicht Bescheid gewusst haben. Anschließend soll er "K Promise" unter Druck gesetzt, damit er für Niederlagen seines Teams gegen bestimmte Gegner sorgte. Er soll dem Spieler damit gedroht haben, dass der TV-Sender und Turnierveranstalter OnGameNet das Team sonst aus sämtlichen Bewerben ausschließen würde.

Überraschungsniederlagen

Davon eingeschüchtert lieferte AHQ eine Reihe von Überraschungsniederlagen, etwa in der regionalen Qualifikation zur Weltmeisterschaft, ehe "Promise" dem Druck nicht mehr standhielt und seine Mannschaft einweihte. Seiner Schilderung nach konfrontierte das Team schließlich gemeinsam den Manager, der die Spieler zu einer letzten Pleite überreden wollte.

"Ein Gefühl der Leere"

Als diese ablehnten, begann Dae Chul damit, das Equipment der Mannschaft zu verkaufen und das gemietete Haus zu räumen. "Dank dieser Ereignisse war meine professionelle Karriere vorbei. Nachdem ich ein Jahr lang hart trainiert hatte, blieb nur noch ein Gefühl der Leere über", zitiert Eurogamer aus einer auf Reddit verfügbaren Übersetzung. Kurz nach dieser Enthüllung versuchte "Promise", dem wegen Beihilfe womöglich strafrechtliche Konsequenzen drohen, sich das Leben zu nehmen. Er befindet sich in kritischem Zustand.

Die koreanische Abteilung von Riot Games, dem Entwicklerstudio hinter "Leage of Legends", ist mittlerweile in Kontakt mit der KeSPA sowie OnGameNet und versucht, Fakten zusammen zu tragen. Die offiziellen Ermittlungen laufen. (gpi, derStandard.at, 14.03.2014)