Khartum - Ein Gericht im Sudan hat am Donnerstag 17 Angeklagte in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Unter den Betroffenen sind zwei führende Köpfe der Aufständischen, wie der Anwalt Al-Tigani Hassan nach der Urteilsverkündung in der Stadt Singa im Bundesstaat Sennar mitteilte.

Laut Sennar handelt es sich bei den beiden Männern um den früheren Gouverneur des Bundesstaates Blauer Nil, Malik Agar, und den Generalsekretär der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung Nord (SPLM-N), Jassir Arman.

Drei Jahre Aufstand

Die SPLM-N führt seit fast drei Jahren einen bewaffneten Aufstand in den Bundesstaaten Süd-Kordofan und Blauer Nil. In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba versucht die Afrikanische Union, in dem Nachbarland Sudan einen Friedensschluss zu vermitteln. Bei diesen Gesprächen trat Arman als Leiter der SPLM-N-Delegation auf. Allerdings wurden die Gespräche vor beinahe zwei Wochen ausgesetzt. Durch den internen Konflikt im Sudan wurden nach UN-Angaben rund 1,2 Millionen Menschen zu Vertriebenen oder anderweitigen Konfliktopfern.

Die 17 zum Tode Verurteilten gehören alle der SPLM-N an. Die Vorwürfe lauteten auf Terrorismus, Waffenbesitz und andere Verbrechen. Neben den in Abwesenheit Verurteilten gibt es 78 weitere SPLM-N-Mitglieder, die von den sudanesischen Sicherheitskräften festgenommen und vor Gericht gestellt wurden. Von ihnen erhielten 46 lebenslange Haftstrafen, 31 wurden freigesprochen und einer zum Tode verurteilt.(APA, 13.3.2014)