Die Herzkatheteruntersuchung gewinnt immer mehr an Bedeutung und wird zu einem wesentlichen Bestandteil in der Therapie von Herzfehlbildungen. 

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Neben dem Herzultraschall und der Magnetresonanz- tomografie ist die Herzkatheteruntersuchung eine der wichtigsten bildgebenden Diagnosemethoden bei angeborenen Herzfehlern. "Eine Herzkatheteruntersuchung gibt nicht nur Aufschluss über Art und Schweregrad eines Herzfehlers, sondern wird zunehmend auch ein wesentlicher Bestandteil in der Therapie von Herzfehlbildungen", sagt Roland Gitter, Facharzt an der Abteilung für Kinderkardiologie an der Landesfrauenklinik Linz.

Therapeutischer Einsatz

Seit 17 Jahren zählt das Krankenhaus im Bereich der Primärkorrektur angeborener Herzfehler im Neugeborenen- und Säuglingsalter zu den international führenden Zentren. "In Österreich kommen jährlich etwa 700 Kinder mit einer Fehlbildung des Herzens zur Welt. Ohne eine sofortige spezielle Behandlung würde jedes dritte dieser Kinder das Säuglingsalter nicht überleben", sagt Gitter. Mit etwa 300 bis 320 Herzkatheteruntersuchungen und -behandlungen jährlich werden dort österreichweit die meisten katheterinter- ventionellen Eingriffe vorgenommen.

Immer häufiger kommen Herzkatheter aber auch therapeutisch zum Einsatz. "Verschlossene oder verengte Gefäße können mit dieser Technik erweitert werden. "Wir setzen katheterinterventionell neue Herzklappen ein oder verschließen krankhafte Gefäßverbindungen innerhalb des Herzens", so der Experte. Mit Hilfe der Herzkatheteruntersuchung werden heute Operationen vorbereitet, optimiert und in vielen Fällen sogar ersetzt. Für die jungen Patienten ist das ein enormer Vorteil, da dieses Verfahren im Gegensatz zur Operation weniger belastend ist und kürzere Heilungszeiten beansprucht. Ein kürzerer Spitalsaufenthalt ist die Folge. (red, derStandard.at, 13.3.2014)