Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) erleichtert bei Krebspatienten die Suche nach Metastasen und hat sich vor allem bei Lungenkrebs bewährt, wie eine neue Studie aus den USA belegt. Demnach kann das PET mindestens ein Drittel der Patienten, die an einem Lungenkrebs erkrankt sind, vor einer unnötigen Operation bewahren. Der er Anteil der Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs, bei denen eine PET durchgeführt wurde, ist in den USA zwischen 1997 und 2009 von neun auf 91 Prozent gestiegen ist.
Suche nach Metastasen
Das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom ist der häufigste Lungenkrebs, an dem vor allem männliche Raucher erkranken. In einem frühen Stadium ist die Krankheit durch eine Operation heilbar. Ob ein Eingriff in Frage kommt, hängt vor allem von der Ausdehnung des Tumors ab.
Sind bereits mehrere Lymphknoten befallen oder haben sich Tochtergeschwüre in anderen Organen gebildet, ist es meist vorteilhafter, eine belastende Operation zu meiden und das Krebswachstum mit Radiotherapie, Chemotherapie und zielgerichteten Therapien zu bekämpfen. Bei allen Patienten muss deshalb eine Suche nach Metastasen durchgeführt werden.
Dies ist seit einigen Jahren mit der PET möglich. Die Geräte, die äußerlich einem Computertomografen ähneln, können radioaktiv markierte Biomoleküle, sogenannte Tracer, in Körpergeweben auffinden. Einige Tracer, die den Patienten in die Vene injiziert werden, werden bevorzugt in Tumoren abgespeichert. "Auf diese Weise können wir in den Lymphknoten schon Krebsansiedlungen entdecken, die zum Teil kleiner als ein Zentimeter sind", sagt Nuklearmediziner Detlef Moka. Auch Metastasen in entfernten Organen würden zuverlässig erkannt.
Wird immer mehr zur Routine
Aufgrund dieser Treffsicherheit und Genauigkeit hat sich die PET in den vergangenen Jahren zu einer der wichtigsten diagnostischen Untersuchungen bei Lungenkrebs. "Um die Therapie optimal planen zu können, sollte jedoch PET routinemäßig bei allen Patienten mit Lungenkrebs durchgeführt werden", sagt Moka.
In den USA ist dies bereits die Regel. Eine aktuelle Studie im "Journal of Nuclear Medicine" zeigt, dass der Anteil der Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs, bei denen eine PET durchgeführt wurde, zwischen 1997 und 2009 von neun auf 91 Prozent gestiegen ist.
"Die Untersuchung wird dort nicht mehr nur bei einem Verdacht auf Fernmetastasen durchgeführt, sondern systematisch zur Beurteilung der Lymphknoten in Tumornähe eingesetzt", so Moka. Dies hat den Anteil der Patienten erhöht, bei denen aus heutiger Sicht auf eine Operation verzichtet werden sollte. Das PET senkte die Zahl der unnötigen Operationen um mindestens ein Drittel, so das Ergebnis der Studie.
Dieser Effekt wurde allerdings erst in einer speziellen Analyse erkennbar, die die häufigere Anwendung der PET berücksichtigt. "In den Anfangsjahren, als die PET nur selten zum Einsatz kam, war der Vorteil relativ gering. Est bei einem routinemäßigen Einsatz machen sich die Stärken der Untersuchung bemerkbar", sagt Moka. Er rechnet in den nächsten Jahren mit weiteren Verbesserungen: "Die technische Entwicklung geht weiter." (red, derStandard.at, 13.3.2014)