Junger Mann zieht in den Krieg: William Moseley als Anderl in "Der Stille Berg".

Foto: Constantin Filmverleih

Im Sommer 1915 feiern eine Tiroler Hotelierstochter und ein italienischer Ingenieur Hochzeit. Mitten hinein in die Aufnahme des Familienfotos verkündet ein Knirps die Nachricht, dass Italien Österreich den Krieg erklärt hat. Der jüngere Bruder der Braut, Andreas, hat sich eben erst in seine Schwägerin verschaut. Diese bemüht sich kurz, die Wirklichkeit buchstäblich rosarot abzudecken. Aber die Aussicht auf das vermeintliche "Abenteuer" Krieg und Nationalstolz lassen den jungen Mann abrücken.

Der Stille Berg - Liebe ist stärker als der Tod / The Silent Mountain heißt das vor imposanter (und später imposant gesprengter) Gebirgskulisse inszenierte Erster-Weltkrieg-Drama von Ernst Gossner (South of Pico). Leider bleiben der Erzählverlauf und die Figuren recht schematisch. Die Komplexität der Zusammenhänge gerinnt zu Klischees (den Wahnsinn des Krieges verkörpert ein italienischer Offizier und Opernfan u. Ä.). Auch der Kunstgriff mit der zart dialektelnden Off-Stimme stört. (irr, DER STANDARD, 13.3.2014)