München - Die deutsche Hypovereinsbank (HVB) will ihr seit Jahren schwächelndes Privatkundengeschäft grundlegend umbauen und sich künftig verstärkt auf wohlhabende Kunden konzentrieren. Das Geldhaus werde in den kommenden Jahren rund 300 seiner knapp 600 Filialen schließen, sagte HVB-Chef Theodor Weimer am Mittwoch in München.

Dabei würden rund 1.500 Stellen wegfallen. "Wir wollen mit dramatisch weniger Filialen operieren", sagte Weimer. Dafür sollten die weiter betriebenen Filialen schicker und technisch aufgerüstet werden.

Im Massengeschäft mit Privatkunden könne und wolle die HVB mit deutlich größeren Konkurrenten in Deutschland nicht mithalten, sagte Weimer. Deshalb wird sich die Bank-Austria-Schwester künftig verstärkt um die gehobenere Kundschaft kümmern - und der muss man etwas bieten.

Die HVB hat sich entschieden umzusteuern, weil immer mehr Kunden Bankgeschäfte im Internet erledigen. "Die digitale Revolution ist kein Trend mehr, sondern eine fundamentale Umwälzung, die uns alle betrifft, nicht nur im Banking", sagte Weimer. "Wir können uns nicht gegen die Zeit und die Technologie stellen." Grundsätzlich wollten Management und Eigentümer aber am HVB-Privatkundengeschäft festhalten. Ein Verkauf der Sparte, über die Investoren wiederholt spekuliert haben, sei kein Thema. (APA, 12.3.2014)