Das Team von "Columbus".

Foto: RTL 2

Wir wollen mehr vom Leben: scharfe Soßen essen und von hohen Klippen springen. Sicherheitshalber kann man das vorher im Fernsehen testen lassen. Furchtlose Moderatoren werfen sich im Namen des größten Eroberungsreisenden der Neuzeit in solche Abenteuer: In dem kleinen Reality-Format "Columbus - Entdecke deine Welt!" auf RTL 2 versuchte sich am Montagabend ein tätowierter Bayer mit Schmerbauch als Acapulco-Springer.

Zu Füßen eines Profispringers robbte er zunächst auf einem 27 Meter hohen Turmbrett zaghaft nach vorne, um sich vom lässigen Sportler erklären zu lassen, dass bei falschem Aufprall des Körpers sämtliche Innereien zerreißen würden. So ähnlich wie die daraufhin an der Wasseroberfläche zerberstende Wassermelone, deren Fleisch dann rosa leuchtend im kleinen Umkreis wieder auftauchte.

Abstieg auf das Zehn-Meter-Brett. Wortlos und in Zeitlupe schreitet eine Turmspringerin an dem Normalo vorbei und hechtet formvollendet in die Tiefe. Abstieg auf das Fünf-Meter-Brett. Er springt! Und weil es so schön war, geht es danach auf die Felsklippen am Rand des Sees. Lebensgefahr. Da bleibt man dran.

Im Wissen, dass kein Fernsehsender der Welt seine Moderatoren dergestalt opfern würde, schaut man hin. Manchmal ist man sich allerdings doch nicht ganz sicher. (Margarete Affenzeller, DER STANDARD, 12.3.2014)