Frauen in Führungspositionen sind auch in mittelständischen Unternehmen eine Minderheit.

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In zwei von drei österreichischen Mittelstandsunternehmen (66 Prozent) liegt der Frauenanteil im Management bei weniger als 30 Prozent. Nur bei acht Prozent der Unternehmen besteht die Führungsriege mehrheitlich aus Frauen. In rund einem Viertel (26 Prozent) liegt der Frauenanteil im Management zwischen 31 und 50 Prozent. Eine Frauenquote zur Steigerung des Anteils an weiblichen Führungskräften in Unternehmen hält nur knapp jeder fünfte Mittelständler (18 Prozent) für sinnvoll – ein Drittel spricht sich sogar klar gegen ein solches Mittel aus. „Jeder zweite Unternehmer wünscht sich ein ausgeglichenes Verhältnis von Männern und Frauen im Unternehmen, hält eine Quotenregelung aber nicht für zielführend. Also sollten andere Maßnahmen angedacht werden, damit die Vereinbarkeit von Beruf und Familie grundsätzlich für Erziehungsberechtigte, nicht nur für Frauen, vereinfacht wird. Ich spreche hier von allgemeinen Rahmenbedingungen, die allen Arbeitnehmern ermöglichen sollen, ihre berufliche Karriere bestmöglich zu verwirklichen, ohne dass die Familie dabei auf der Strecke bleibt“, so Helmut Maukner, Country Managing Partner von EY Österreich.

Positive Erfahrungen mit Väterkarenz

Ein Beispiel für eine derartige Maßnahme ist die Väterkarenz. Rund ein Viertel der österreichischen Mittelstandsunternehmen (27 Prozent) gibt an, dass die Väterkarenz bereits in Anspruch genommen wurde. Bei der Mehrheit der Unternehmen (61 Prozent) ist die Karenz für Männer derzeit noch kein Thema. Jene Mittelständler, die bereits Erfahrung mit der Väterkarenz gemacht haben, werten diese dafür umso besser: 83 Prozent sehen die Väterkarenz positiv, jeder Dritte (33 Prozent) erkennt in ihr sogar eine Chance – sowohl für die Männer als auch für das Unternehmen.

Ausgewogenes Generationenverhältnis

In Hinblick auf die Diversität der Generationen gibt die Mehrheit der Befragten (74 Prozent) an, dass in ihrem Unternehmen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen jüngeren und älteren Mitarbeitern herrscht. Vier von zehn Mittelständlern (40 Prozent) setzen ihre älteren Mitarbeiter als Experten ein, damit sie ihr umfangreiches Know-how an jüngere Arbeitskräfte weitergeben können. Auch neue Tätigkeitsfelder (25 Prozent), Neuanstellungen (20 Prozent) und eigene Förderprogramme (11 Prozent) sind Beispiele für Maßnahmen, mit denen der heimische Mittelstand ältere Arbeitnehmer im Betrieb einbindet. Mit 39 Prozent der Befragten gibt jedoch ein beträchtlicher Anteil an, keine besonderen Maßnahmen zur Integration von älteren Mitarbeitern zu setzen. Um die Beschäftigung von älteren Mitarbeitern zu erleichtern, ist für die heimischen Mittelständler vorrangig eine Senkung der Lohnnebenkosten (56 Prozent) erforderlich, die steuerliche Förderung von älteren Arbeitnehmern (55 Prozent) oder flexiblere Anstellungsverhältnisse (49 Prozent.). Für die Umfrage wurden 900 mittelständische Unternehmen in Österreich im Jänner und Februar 2014 vom Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY (Ernst & Young) befragt. (red)