Wie diese Republik regiert wird: Am Sonntag in der ORF-Pressestunde erklärt der Chef der Nationalbank, Ewald Nowotny, dass die Budgetplanung zum Schmeißen ist, weil die Hypo Alpe Adria mit circa 18 Milliarden Miese ins Kontor schlägt. Das Geld werde übrigens leider, leider großteils der Steuerzahler aufzubringen haben.

Am Montag erklärt der Finanzminister, Michael Spindelegger, dass die Hypo Alpe Adria zusätzlich so circa zwei Milliarden Steuergeld braucht, um nicht sofort in die Insolvenz zu gehen. Darüber sei er, Spindelegger, "erschüttert". Ein neuerliches "Sparpaket" (=Steuererhöhungen) könne er daher nicht ausschließen. Am selben Tag ist aus dem Off der Bundeskanzler, Werner Faymann, zu vernehmen. Per Aussendung (wos is' mit Krone, Österreich und Heute - sind die diensthabenden Faymann-Redakteure alle auf Urlaub?), also per Aussendung teilt er mit, dass er "hinter dem Finanzminister" stehe. Wie weit hinter ihm - noch in Sichtweite? -, wird nicht mitgeteilt.

Wir erleben hier gerade Auflösungserscheinungen. Das Milliardendesaster um die Hypo entwickelt sich erst, und es wird die Leute noch wütender machen. Nicht auf den Hauptverursacher, den toten Haider, sondern auf die Nichtbewältiger: Faymann, Spindelegger & Co. Am wütendsten ist die Mittelschicht, die die Steuerlast trägt und dafür Dilettantismus und noch mehr Steuern bekommt. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 11.3.2014)