Hilla - Bei einem Selbstmordanschlag im Süden des Irak sind am Sonntag mindestens 45 Menschen getötet und knapp 160 weitere verletzt worden. Zuvor war die Rede von 32 Toten gewesen. Der Angreifer habe sich mit einem Minibus an einem Kontrollposten vor der vor allem von Schiiten bewohnten Stadt Hilla in die Luft gesprengt, sagte ein Polizist. Mindestens 50 Autos hätten Feuer gefangen.

Ein Polizist hatte den Bus angehalten und wollte ihn kontrollieren, als das Fahrzeug explodierte. Der Kontrollpunkt sei teilweise zerstört worden. Es gebe Hinweise, dass das Netzwerk Al-Kaida hinter dem Attentat stehe, sagte ein Vertreter des Provinzrats.

Rettungskräfte versuchten, die Insassen aus den brennenden Fahrzeugen zu befreien. "Ich sah, wie Autos in Flammen aufgingen und die Menschen im Inneren verbrannten", berichtete ein Augenzeuge.

Die Regionalverwaltung habe Hinweise erhalten, dass nach den Kämpfen in der benachbarten Provinz Anbar auch in Hilla mit Anschlägen zu rechnen sei. Hilla liegt knapp hundert Kilometer südlich der Hauptstadt Bagdad.

Anfang des Jahres hatten Aufständische in der von Sunniten bewohnten Provinz Anbar die Kontrolle über die beiden Städte Ramadis und Falluja übernommen. Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki warf Saudi-Arabien und Katar vor, die Aufständischen in Anbar finanziell zu unterstützen.

Der Irak wird seit Monaten von einer Welle der Gewalt überzogen. Vor allem sunnitische Extremisten wehren sich gegen die von Schiiten geführte Regierung. Viele Anschläge werden von militanten Gruppen verübt, die auch im Bürgerkrieg im benachbarten Syrien kämpfen. (APA/Reuters, 9.3.2014)