GNOME 3.12 bringt per Jumplists Extra-Optionen beim Rechtsklick auf ein Anwendungsicon

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Der Videoplayer Totem wurde vollständig neu gestaltet und heißt jetzt GNOME Videos.

Screenshot: Bastien Nocera / GNOME

Die Videoansicht selbst bleibt schlank wie gewohnt.

Screenshot: Bastien Nocera / GNOME

Einmal mehr neigt sich einer der sechsmonatigen Entwicklungszyklen des Linux-Desktop GNOME seinem Ende zu. Mit der zweiten Beta gibt es nun eine weitere Testversion, die bereits einen recht vollständigen Blick auf die anstehenden Neuerungen ermöglicht

Oberflächliches

Mit GNOME 3.12 setzt das Projekt die Umarbeitung der eigenen Kernanwendungen konsequent fort. So verwenden nun beinahe alle GNOME-Komponenten die in der letzten Version eingeführten "Header Bars", in denen die Titelzeile eines Fensters mit der Navigation kombiniert wird.

Text und Videos

In diesem Zusammenhang sind vor allem zwei Programme erwähnenswert: So wurde das User Interface des Text-Editors Gedit vollständig neu gestaltet. Selbes gilt für den Videoplayer Totem, der nun auch offiziell unter dem Namen GNOME Videos firmiert. Dessen Oberfläche folgt jetzt dem Vorbild von GNOME Music und Photos, und bietet somit beim Start eine Übersicht aller lokal abgespeicherter Videos sowie den raschen Zugriff auf diverse Online-Services.

Hochauflösend

Ebenfalls eine Weiterführung von GNOME 3.10 ist die Unterstützung von hochauflösenden Displays, die nun weitgehend fehlerfrei - und ohne unerwünschte Nebeneffekte - vonstatten gehen soll. Das Systemstatusmenü wurde überarbeitet, um wieder das schnelle (de-)aktivieren von Kabelnetzwerkverbindungen zu ermöglichen. Zudem ist es hier nun erstmals möglich, desktopweit den Zugriff auf den eigenen Standort zu erlauben oder zu verbieten. Auch der Flugmodus wurde überarbeitet.

Google Cloud Print

Die Anbindung an Online-Services wird ebenfalls konsequent vorangetrieben. So bildet der GNOME-Druckdialog jetzt - wenn konfiguriert - eine Anbindung an Google Cloud Print. Außerdem können Facebook-Fotos direkt in GNOME Photos dargestellt werden, beim Read-it-Late-Service Pocket abgespeicherte Videos werden auf Wunsch automatisch in GNOME Videos dargeboten.

Jumplists

In der GNOME Shell halten die von anderen Desktops bereits gewohnt "Jumplists" Einzug. Über einen Rechtsklick auf das Anwendungsicon werden für das betreffende Programm dann unterschiedliche Startoptionen angeboten.

Wayland

Eigentlich für GNOME 3.12 geplant war die vollständige Unterstützung für den X.org-Nachfolger Wayland. Dies ist sich zeitlich allerdings nicht ganz ausgegangen, zwar gibt es in dieser Hinsicht einige Verbesserungen, der Wayland-Support verbleibt aber im Preview-Status. Mit GNOME 3.14 soll es dann aber endgültig soweit sein, dass zumindest der Kern-Desktop auch ohne X.org betrieben werden kann.

Ausprobieren

GNOME 3.12 Beta 2 steht in Form des Source Codes von der Seite des Projekts zum Download. Die fertige Ausgabe der neuen Desktopversion soll am 26. März veröffentlicht werden. (apo, derStandard.at, 7.3.2014)