Trauerfall: Meryl Streep und Julia Roberts im Filmdrama "Im August in Osage County".

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In einem alten Farmhaus, hinter sorgsam abgedunkelten Fenstern, macht einander das Ehepaar Violet (Meryl Streep) und Beverly (Sam Shepard) das Leben schwer. Dann verschwindet der Patriarch eines Tages grußlos. Bald findet sich seine Familie ein, um ihn zu begraben - und es wird umgehend aufgetischt, was man einander angetan, verschwiegen, nie verziehen hat.

Im August in Osage County von TV-Routinier John Wells (zuletzt: Shameless) ist in dieser Hinsicht nicht außergewöhnlich - allenfalls der All-Star-Cast um die Powermiminnen Streep und Julia Roberts als verfeindetes Mutter-Tochter-Duo verblüfft. Der Film basiert auf einem Bühnenstück von Tracy Letts, leider spürt man Beschränkungen, die daher rühren, von Anfang an. Vor allem aber stört, wie schematisch die Figuren und Konflikte entworfen sind. Wirklich jeder kriegt sein Fett weg, ganz nach Plan. (irr, DER STANDARD, 6.3.2014)