London - Nach dem ersten Gewinnrückgang seit zehn Jahren forciert die britische Großbank Standard Chartered den Sparkurs. Dazu kappt das lange Zeit erfolgsverwöhnte Institut auch die Bonuszahlungen. Der Topf für die Sondervergütungen falle mit 772 Mio. Pfund (936,2 Mio. Euro) um 15 Prozent geringer aus als im vergangenen Jahr, teilte das Geldhaus am Mittwoch mit.

Der Bonus für Konzernchef Peter Sands sinke um 21 Prozent. Zudem bestätigte die auf Asien, den Nahen Osten und Afrika fokussierte Bank, dass sie das Geschäft mit Verbraucher-Krediten in Hongkong verkaufen will. Sie versucht derzeit, sich von Randbereichen zu trennen.

Das Management stellt sich auf eine längere Schwächephase ein. Zwar sei 2014 mit einem moderaten Wachstum zu rechnen, erklärte Sands. Die Bedingungen am Markt und im Handel seien aber komplizierter als vor einem Jahr. Nach einem Jahrzehnt mit Rekordergebnissen drückte vor allem die Konjunkturflaute in Asien den Vorsteuergewinn 2013 um sieben Prozent auf umgerechnet rund 5,1 Mrd. Euro.

Die Bank hatte dies bereits im Dezember signalisiert und mit einer Schrumpfkur reagiert. Dazu prüft sie auch einen Verkauf ihrer Schweizer Privatbank und des Konsumentenkredit-Geschäfts in Südkorea. Bereits im vorigen Jahr schraubte Standard Chartered die Wachstumsziele nach unten und strich 2000 Stellen. (APA, 5.3.2014)