Bukarest/Wien - Der Präsident der rumänischen Finanzmarktaufsicht ASF, Dan Radu Rusanu, ist wegen Korruptionsvorwürfen für vorerst 30 Tage verhaftet worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Mediafax. Rusanu soll im Herbst 2013 eine Regierungsverordnung initiiert haben, die eine Versicherungsgesellschaft begünstigte.

In derselben Sache ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen den damaligen Finanzminister Daniel Chitoiu sowie gegen dessen Ehefrau Laura Chitoiu, damals leitende Angestellte der ASF. Rusanu und Chitoiu sind Mitglieder der bis vor kurzem mitregierenden Nationalliberalen Partei.

Tricks

Wie berichtet machen lokale rumänische Versicherungen in der Kfz-Sparte den ausländischen Konkurrenten, insbesondere der Vienna Insurance Group (VIG) und Uniqa mit Tricks das Leben schwer. Dumpingpreise und zu wenig Eigenkapital wurden zuletzt in einem internen Bericht der Finanzmarktaufsicht ASF kritisiert.

So soll Astra, die mittlerweile unter staatlicher Aufsicht steht, die Schäden um 40 Prozent rund 100 Mio. Lei (22,3 Mio. Euro) niedriger berechnet haben als notwendig, um weniger Rückstellungen bilden zu müssen. Zudem habe sich der Marktführer mit 4,6 Millionen Versicherten in erster Linie bei Panamerican Re, einer Gesellschaft auf den Cayman-Inseln, die über kein Rating verfügt, rückversichert.

Die ASF bestreitet die Existenz eines derartigen Berichts und betonte, dass interne Dokumente nicht öffentlich seien. Astra Asigurari versicherte in einer Stellungnahme, ein "solides Unternehmen" zu sein und dass in der Bilanz 2013 die Liquiditäts- und Solvabilitätsindikatoren über dem Doppelten des gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwertes legen. (dpa, cr, DER STANDARD, 5.3.2014)