Wien - Die Bank Austria (BA) versucht fleißig, ihre Mitarbeiterzahl zu verringern. Die UniCredit-Tochter hat sich ja eine Diät verschrieben und soll bis Ende 2015 rund 850 Jobs abbauen. Das soll ohne Kündigungen erledigt werden - und ohne Golden Handshakes. Angepeilter Personalstand: 9000. Bis jetzt erweisen sich die Banker aber als recht anhänglich: Erst rund 70 haben sich zu einem Abschied entschlossen. Und: Ganz gratis ist das alles nicht.

Die Wege zur Verringerung der Belegschaft: Nicht-Nachbesetzung frei werdender Jobs, Umstieg auf (Alters-)Teilzeit und freiwilliger Abgang. Zuletzt fanden auch Workshops mit Vorstandsmitgliedern und Betriebsräten statt, deren Ziel es war, auszuloten, welche Arbeiten man ganz weglassen kann, ohne dass es die Kunden stört. Auch das ausgeprägte Reportingsystem (vor allem Richtung Mailand) war dabei Thema.

Zum Ergebnis gibt es verschiedene Aussagen. Offiziell erklärt man, das Berichtswesen sei eingedämmt worden; involvierte Mitarbeiter berichten dagegen, die Italiener hätten sich Reduktionen des Reportings verbeten.

Einige der Programme sind allerdings schon wieder ausgelaufen, bzw. enden am 31. März. Der bankinterne Name für die Angebote an Schnellentschlossene: "Sprinter-Modelle".

Dazu gehört auch das "Blockmodell" aus der Altersteilzeit. Dabei arbeiten ältere Dienstnehmer (maximal fünf Jahre vor regulärem Pensionsantritt) in der ersten Phase voll durch und werden in der zweiten dienstfrei gestellt.

Die Bank unter Vorstandschef Willibald Cernko hat dieses gesetzlich vorgesehene Modell aber bis Ende März begrenzt - und auf hundert Leute. Man wolle verhindern, viele ältere Banker samt ihrem Know-how gleichzeitig zu verlieren, heißt es in der Bank. Was wohl zudem eine Rolle spielt: Beim Blockmodell muss eine Ersatzarbeitskraft eingestellt werden. Die Krux für die Bank: Für diese Form der Altersteilzeit würden sich mehr Mitarbeiter interessieren als für die zweite, bei der die Arbeitszeit bis zur Pension um 40 bis 60 Prozent reduziert wird.

"Sprinter-Prämien" gibt es aber für abgangswillige jeden Alters. Banker, die bis Ende Februar ihren Hut nahmen, bekommen (trotz Selbstkündigung) ihre gesetzliche Abfertigung und 50 Prozent dazu. Und für Mitarbeiter, die der Abfertigung neu unterliegen, ließ die Bank eine Abfertigung springen.

Auch für den Umstieg auf Teilzeit nimmt die BA Geld in die Hand. Wer älter ist als 50 und nicht mehr Vollzeit arbeitet, bekommt das Minus in der Pension voll von der Bank abgegolten.

Wie viel das alles kostet, das wird vor der Präsentation der Bilanz 2013 nicht verraten. Dem Vernehmen nach wurden für das gesamte Programm (Mitarbeiterabbau und Konzernumbau) 100 Mio. Euro rückgestellt. (Renate Graber, DER STANDARD, 4.3.2014)