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Thilo Sarrazi.

Foto: APA/EPA/RALF HIRSCHBERGER

Berlin - Protestierende haben am Sonntag eine Diskussionsveranstaltung mit dem umstrittenen Buchautor und früheren Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin verhindert. Wie das für die Veranstaltung verantwortliche Magazin "Cicero" auf seiner Homepage mitteilte, wurde das im Theater Berliner Ensemble geplante Foyergespräch bereits bei Sarrazins Ankunft gestört.

Handgreiflichkeiten im Publikum

Mit Schildern wie "Wir sind die Kopftuchmädchen" oder "Integration nein danke" protestierten demnach mehrere Besucher gegen Sarrazins umstrittene Thesen. "Cicero" zufolge baten die Organisatoren die Störer zunächst, den Saal zu verlassen. Nachdem eine Verhandlungslösung mit den Protestierern gescheitert sei und die Veranstalter den Saal nicht räumen lassen wollten, sei die Veranstaltung nach einer dreiviertel Stunde abgesagt worden. Dem Bericht zufolge kam es auch zu Handgreiflichkeiten im Publikum. Der stellvertretende "Cicero"-Chefredakteur Alexander Marguier reagierte enttäuscht auf den Eklat. "Die Demonstranten haben mit ihrem Verhalten die Tugendterror-These von Thilo Sarrazin bestätigt."

Buch: "Der neue Tugendterror"

Sarrazin hatte einen großen Erfolg mit dem Buch "Deutschland schafft sich ab", in dem er umstrittene Thesen zur Integration verbreitete. In seinem aktuellen Buch "Der neue Tugendterror" kritisiert er einen nach seiner Meinung bestehenden "Meinungskonformismus" in Deutschland und kritisiert Denk- und Redeverbote bei bestimmten Themen.

Wie das Branchenmedium newsroom.de berichtet, plant das Magazin "Cicero" einen erneuten Versuch, ein Termin stehe aber noch nicht fest. "Cicero" veranstaltet sein Foyergespräch seit mehreren Jahren im Berliner Ensemble. (APA, red, 3.4.2014)