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Aneel Samra aus Montreal sieht in seiner Kopfbedeckung kein Sicherheitsrisiko.

Foto: ap/remiorz

Zürich - Der Fußball-Weltverband FIFA erlaubt Spielern und Spielerinnen künftig das Tragen von Schleier oder Turban auf dem Platz. Dies wurde bei der jährlichen Hauptsitzung des International Football Association Board (IFAB) in Zürich bekannt gegeben. Dem Videobeweis wurde bei der Zusammenkunft des IFAB hingegen erneut eine Absage erteilt. Auch künftig wird bei Spielen als Hilfe für die Schiedsrichter nur die Torlinientechnologie zum Einsatz kommen.

"Es wurde entschieden, dass Spielerinnen eine Kopfbedeckung tragen dürfen", sagte FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke. Dies gelte auch für Männer. Im vergangenen Jahr hatte der kanadische Fußballverband CSA einen entsprechenden Antrag gestellt, da Anhänger der Sikh-Religion in der Provinz Quebec mit Turban spielen wollten. Dieses hatte der Regionalverband aus Sicherheitsgründen nicht gestattet. Damals hatte die FIFA eine Ausnahmegenehmigung ausgestellt.

Nach einer zweijährigen Testphase spreche nichts dagegen, wenn das Design nicht gegen die Ausrüstungsbestimmungen verstoße, hieß es. Verboten sind dagegen nun Botschaften oder Fotos auf der normalen Ausrüstung oder T-Shirts, die unter dem Trikot getragen werden.

Ziemlich unangreifbare Dreifaltigkeit

Beim Thema Dreifachbestrafung wird es ebenfalls keine Änderungen geben. Die Regelhüter bleiben dabei, dass nach einer durch ein Foul verhinderten klaren Torchance im Strafraum zwingend auch eine Rote Karte gezeigt werden muss. Torhüter sollten nicht mit einer Verwarnung davonkommen, wenn sie einen Stürmer absichtlich heftig attackierten. Die Folgen eines Vergehens bleiben demnach Elfer, Ausschluss und Spielsperre.

Viele Experten und Aktive halten dies für eine Unverhältnismäßigkeit, die den Spielverlauf zudem zu stark beeinflussen würde. Die UEFA hatte darum gebeten, das Thema zu diskutieren.

Charakter des Spiels gefährdet

 

Gegen den Videobeweis hatte sich Generalsekretär JValcke (53) schon vor der IFAB-Tagung ausgesprochen. Dafür müsse eine Begegnung über einen längeren Zeitraum unterbrochen werden. "Wir dürfen nicht den Charakter des Spiels verändern", sagte der Franzose Anfang Februar.

Sportarten, in denen der Videobeweis angewandt werde, würden anders gespielt als Fußball, meinte Valcke und nannte Rugby als Beispiel. Dort gebe es Zeit zwischen den Spielaktionen. Zudem gebe es Bedenken, dass bei längeren Unterbrechungen für die Ansicht von Zeitlupen Werbung bei den Fernsehübertragungen eingespielt werden könnte. Valcke räumte ein, dass man über dieses Thema "den ganzen Tag" diskutieren könne.

Die Torlinientechnologie wird bei der WM in Brasilien verwendet werden. (sid/red - 1.3. 2014)