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Polizisten setzen Tränengas ein ...

Foto: EPA/MIGUEL GUTIERREZ

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... und Demonstranten werfen Molotow-Cocktails.

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Caracas - In Venezuela hat die Justiz die Verhaftung eines weiteren Oppositionspolitikers angeordnet. Carlos Vecchio von der rechtskonservativen Voluntad Popular (Volkswille) wird nach Angaben seiner Partei vom Donnerstag (Ortszeit) wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und Anstiftung zur Gewalt gesucht. Der gleichen Delikte wird sein bereits inhaftierter Parteifreund Leopoldo Lopez beschuldigt.

In der Hauptstadt Caracas gingen erneut bis zu 3.000 überwiegend studentische Gegner der Regierung des linksnationalistischen Präsidenten Nicolas Maduro auf die Straße. Bei den seit Anfang Februar andauernden Protesten, bei denen sich Sicherheitskräfte und Demonstranten immer wieder Straßenschlachten liefern, wurden mindestens 14 Menschen getötet und 140 verletzt. Der Unmut richtet sich vor allem gegen die hohe Inflation, die verbreitete Korruption, die häufigen Versorgungsengpässe und die grassierende Kriminalität.

20 Verletzte bei neuen Protesten

Die Demonstration vom Donnerstag unter dem Motto "Keine Toten mehr" fand im wohlhabenden Viertel Chacao statt, einer Hochburg der Regierungsgegner im Osten der Hauptstadt. Sie verlief zunächst friedlich. Doch als etwa 200 Demonstranten aus dem Marsch ausscherten, um eine nahe gelegene Autobahn zu blockieren, kam es zu Zusammenstößen mit den Ordnungskräften. Diese setzten Tränengas ein, um die Blockierer auseinanderzutreiben, wie ein AFP-Fotograf berichtete. Nach Behördenangaben gab es 20 Verletzte.

Mehrere tausende Regierungsanhänger versammelten sich unterdessen vor dem Präsidentenpalast, um des Volksaufstandes vor 25 Jahren gegen die neoliberale Politik des Präsidenten Carlos Andres Perez zu gedenken. Während der Niederschlagung des sogenannten Caracazo am 27. Februar 1989 töteten Polizei, Armee und Nationalgarde nach amtlichen Angaben Hunderte Menschen.

Maduro, der im vergangenen Jahr zum Nachfolger des verstorbenen Staatschefs Hugo Chavez gewählt wurde, sieht in den derzeitigen Protesten einen von den USA unterstützten Versuch, seine Regierung zu stürzen. (APA, 28.2.2014)