"Celebrating the last days of my childhood": Dieses Motto für die Feierlichkeiten rund um den 14. Geburtstag ihrer Tochter Victoria (rechts) hatten sich deren Mutter Angelina Fitzwilliam Broquet, ihre deutsch-schwedische Nanny Annegret und ihr Life Coach Susan San Sebastian ausgedacht. Die Broquets gehörten zum mittelalten Geldadel der Wall Street, Walter Fitzwilliam Broquet managte den drittgrößten Hedgefonds der Welt – "den drittgrößten, aber ertragreichsten", wie er nicht müde wurde zu erwähnen.

Vicky sah ihren Daddy nur ungefähr jedes zweite Wochenende, sowie zu den Urlauben in der Karibik, in der Schweiz und an der Côte d’Azur. Einmal im Jahr durfte sie für ein paar Tage mit nach Hongkong, da hatte ihr Vater auch öfters zu tun. Hongkong war natürlich geil. Das Peninsula hatte die süßesten Pagen, und der Room Service legte ihr zur Begrüßung immer eine kleine Schachtel ihrer belgischen Lieblingspralinen auf das Kopfkissen.

Foto: Lukas Friesenbichler

Dieses Motto für ihren 14. Geburtstag: naja. Wenn es etwas gab, was Vicky an diesem Tag nicht wollte, dann war es genau das: an ihre Kindheit erinnert zu werden. Verweht, verblüht, vorbei. Endlich. Andererseits war es natürlich komplett zwecklos, dem Trio infernal von Mutter, Nanny und Life Coach zu widersprechen. Und ein bisschen Spaß an der bonbonbunten Sause hatte Vicky ja eh auch.

Ihre älteren Schwestern Jackie (links) und Caroline (Mitte) waren jedenfalls von der Idee begeistert und schmissen sich mit großem Elan in die Motto-Schlacht. Der Hausstylist ihrer Familie, Basil Scholes, hatte seinen Lebensgefährten Ruben De Marias gebeten, für die Deko und die Outfits zu sorgen. Ruben hatte einige der großen Broadway-Musicals und einst auch Victorias Kinderzimmer ausgestattet. Er war der Beste.

In die Penthouse-Wohnung der Fitzwilliam Broquets am Central Park passten knapp hundert Leute, und wie Vicky ihre Mummy kannte, würde sie auch so viele einladen. Ach, irgendwie schon cool. Vielleicht doch noch mal schnell runter in die Park Avenue? Bei Fay sollten sie angeblich gerade neue Teile reinbekommen haben, die ziemlich flashten. Hey, vielleicht würde das eine oder andere Stück ja zu ihrer Party passen. (Stefan Ender, derStandard.at, 2.3.2014)