Wien - Eine erste rechtliche Prüfung des am Donnerstag dem Aufsichtsrat vorgelegten Endberichts in der Untersuchung der Vorwürfe gegen die entlassene Vizedirektorin des Burgtheaters, Silvia Stantejsky, hat u.a. den Verdacht auf Urkunden-, Beweismittel- und Bilanzfälschung, Geldwäsche sowie Untreue ergeben. Man werde den Bericht der Staatsanwaltschaft übermitteln, hieß es bei einer Pressekonferenz.

Die Vorwürfe des von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG vorgelegten forensischen Untersuchungsberichts gegen die ehemalige Kaufmännische Geschäftsführerin seien umfangreich, sagte Aufsichtsratsvorsitzender und Bundestheater-Holding-Chef Georg Springer bei einer Pressekonferenz und wiederholte seine Formulierung, Stantejsky habe "dolose Handlungen" begangen. Es müsse davon ausgegangen werden, dass durch das Verschulden der ehemaligen kaufmännischen Geschäftsführung ein Schaden von 7 bis 8 Millionen Euro entstanden sei.

"Ja, ich bin für das mitverantwortlich"

Es sei unabdingbar, dass die Ermittlungsbehörden, bei denen auch eine anonyme Anzeige gegen Stantejsky eingegangen ist, tätig würden. Auch der Rechnungshof, dessen angekündigte Prüfung man ausdrücklich begrüßt, erhält eine Kopie des Berichts samt Sachverhaltsdarstellung.

"Ja, ich bin für das mitverantwortlich. Das ist überhaupt keine Frage", sagte Springer. Seit man jedoch am 11. November 2013 im Rahmen eines Erstentwurfs eines Gebarungsprüfungsberichts auf Ungereimtheiten aufmerksam gemacht worden sei, habe man gehandelt. (APA, 27.2.2014)