Wien - Die Wiener Börse hat am Donnerstag schwächer geschlossen. Der ATX fiel um 34,23 Punkte oder 1,28 Prozent auf 2.642,75 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 39 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.682 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,22 Prozent, DAX/Frankfurt -0,61 Prozent, FTSE/London +0,28 Prozent und CAC-40/Paris +0,13 Prozent.

In einer mehrheitlich verhaltenen europäischen Börsenlandschaft ging auch für den ATX der Handelstag klar tiefer zu Ende. Die Sorge über die weitere Entwicklung in der Ukraine drückte international etwas auf die Aktienkurse. Im Späthandel hellten Aussagen zur US-Geldpolitik etwas das Sentiment auf. Die neue US-Notenbankchefin Janet Yellen will trotz des Aufschwungs noch länger an der Politik des billigen Geldes festhalten.

Am heimischen Markt präsentierten sich die Schwergewichte OMV, Andritz und die Banken in schwacher Verfassung. RBI-Titel schlossen 2,65 Prozent tiefer. Die zunehmende Gefahr eines Staatsbankrotts der Ukraine wirkt sich laut der Ratingagentur Moody's negativ auf die Kreditwürdigkeit der Raiffeisen Bank International (RBI) aus. Erste Group verbuchten einen Kursabschlag von 1,62 Prozent. OMV-Anteilsscheine knickten um 3,33 Prozent ein. Andritz verloren 2,24 Prozent an Wert.

Präsentierte Unternehmenszahlen rückten Wienerberger, EVN und Valneva ins Blickfeld. Die Wienerberger-Anteilsscheine bauten ein Kursplus von 1,50 Prozent. Der Ziegelproduzent hat es 2013 noch nicht zurück in die Gewinnzone geschafft, seine Verluste unter dem Strich aber massiv zurückgefahren. Analysten bewerteten das Zahlenwerk als im Rahmen der Erwartungen.

EVN-Titel gaben um 0,49 Prozent ab. Das Konzernergebnis des niederösterreichischen Energieversorgers sank im 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres um 9,5 Prozent und der Umsatz ging um acht Prozent zurück. Damit wurden die Analystenerwartungen verfehlt. Valneva-Papiere schossen nach Umsatzzahlen hingegen 6,68 Prozent hoch.

Die heimischen Versicherungen dürften sich nach Einschätzung von Versicherungsverbands-Chef Günter Geyer vorerst nicht aus der Ukraine zurückziehen. Tochtergesellschaften in der Ukraine haben die Vienna Insurance (plus 0,59 Prozent) und die UNIQA (minus 1,89 Prozent).

KapschTrafficCom rutschten 4,33 Prozent auf 42,00 Euro ab. Die Analysten von der Deutschen Bank revidierten ihr Kursziel für die Titel des Mautausrüsters von 45,0 auf 42,0 Euro nach unten und bestätigten ihr Anlagevotum "hold".

Am Freitag geht in Wien die Berichtssaison schwungvoll weiter. Zum Wochenschluss werden die Erste Group, UNIQA, Andritz und AMAG Zahlen für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2013 vorlegen. (APA, 27.2.2014)