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Geld am Sparbuch - der Österreicher liebste hohe Kante.

Foto: APA/Schlesinger

Der Blick aufs Sparbuch lässt viele weinen. Allein mit längerfristig gebundenen Sparbüchern könnte man höhere Renditen erzielen, auch wenn diese immer noch nicht wirklich fett ausfallen. Aktuell liegen laut Erste Bank 61 Milliarden Euro in Österreich als Sichteinlagen auf Girokonten oder täglichen fälligen Sparbüchern. Hätte man im Jahr 2013 diese Gelder auf ein zwölf Monate gebundenes Kapitalsparbuch umgeschichtet, hätte das den Anlegern rund 338 Millionen Euro mehr an Zinsen gebracht. Derzeit liegen die Zinsen beim täglich fälligen Sparbuch oder Girokonten bei 0,125 Prozent, das auf ein Jahr gebundene wird im Durchschnitt aller Banken 0,68 Prozent ab.

Die Zinsen schmelzen dahin, am Ende des Jahres bleibt nur ein schmales Plus auf das Zusammengesparte übrig. Dennoch greift der Österreicher nach wie vor zum Sparbuch oder zum Bausparer, wenn er sein Geld auf die hohe Kante legen will. Wertpapiere hingegen kommen nicht wirklich in der Anlagewelt an.

Einer IMAS-Studie zufolge, die von Erste Bank und Sparkassen in Auftrag gegeben wurde, könnte das am mangelnden Wissen der Österreicher rund um das Thema Wertpapiere liegen. Laut Studie schätzen mehr als die Hälfte der Befragten ihr Wissen als mangelhaft ein, vier von zehn wissen demnach überhaupt nicht, was der Begriff bedeutet.

Die zahlreichen Skandale der jüngsten Vergangenheit und die mit der Krise einhergehenden Kursstürze dürften dem Vertrauen der Österreicher in die Welt der Wertpapiere auch nicht unbedingt auf die Sprünge helfen. Da bleibt der Notgroschen eben Großteils auf dem Sparbuch liegen. Egal wie man da rechnet, damit gehen den Österreichern Erträge verloren. Zumindest dann, wenn man fix mit höheren Renditen bei Wertpapieren rechnet. (rom, derStandard.at, 26.2.2014)