Wien - Personalausschuss und Aufsichtsrat der Telekom Austria (TA) unter Vorsitz von ÖIAG-Chef Rudolf Kemler haben sich am Dienstag festgelegt: Die TA wird die Möglichkeit nützen, den bis 2017 laufenden Fünfjahresvertrag von TA-Finanzchef Hans Tschuden auf drei Jahre zu verkürzen. Tschudens Mandat werde im ersten Quartal 2015 auslaufen, bestätigten Aufsichtsratsmitglieder nach der Sitzung am Dienstag.

Dass der 2007 engagierte Finanzexperte die Restlaufzeit von einem Jahr noch in der TA - quasi als lame duck - abdienen werde, halten Beobachter allerdings für unwahrscheinlich. Die Modalitäten des vorzeitigen Abgangs seien noch nicht verhandelt worden, heißt es in Konzernkreisen.

Der langjährige Wienerberger-Finanzchef war wegen eines verlustreichen Zinssicherungsgeschäfts und seiner Dividendenpolitik in Kritik geraten, die manchen angesichts mauer Gewinne als zu großzügig erschien. Nicht so der ÖIAG. Die Verstaatlichtenholding mit ihren 28,4 Prozent an der TA hatte von üppigen Gewinnausschüttungen schließlich über die Jahre maßgeblich profitiert.

Vom Tisch sind dem Vernehmen nach Pläne für einen Verkauf der Mobilfunktochter Velcom in Weißrussland. Insbesondere das Osteuropa-Geschäft sei für Großaktionär América Móvil (hält 26,8 Prozent an der TA), von vitalem Interesse. (ung, DER STANDARD, 26.2.2014)