Öffentliches Erinnern an NS-Opfer und Widerstand.

Bregenz - Der Bregenzer Gedenkweg für Opfer des Nationalsozialismus ist bisher wenig bekannt, er soll nun eine breitere Öffentlichkeit bekommen. Die Erinnerungsorte werden Teil der offiziellen Stadtführungen und auch der Website der Landeshauptstadt.

Zur Präsentation der Gedenkwegbroschüre erschienen am Dienstag Bischof Benno Elbs und Bürgermeister Markus Linhart, um der Notwendigkeit öffentlichen Erinnerns Nachdruck zu verleihen. "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen", zitierte der Bischof und verwies auf aktuelle Beispiele von Verfolgung und Zivilcourage in der Ukraine und Syrien.

Initiiert wurde der Gedenkweg bereits 2002 im Rahmen des ökumenischen Bodensee-Kirchentags. Orte des Schreckens wie das Gestapohauptquartier und das frühere Gefängnis wurden ausgeschildert. Jenen Menschen, die wegen ihrer Zivilcourage getötet oder verfolgt wurden, widmete man Wege und Stiegen. Ehrenamtliche erzählen bei kostenlosen Führungen die Geschichten dieser mutigen Männer und Frauen. Alltägliche Orte sollen zu "Lernorten der Menschlichkeit werden", ist das Ziel der Gedenkgruppe Bregenz. (jub, DER STANDARD, 26.2.2014)