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Carlos Slim lehnt eine feindliche Übernahme a.b

Foto: Reuters/Edgard Garrido

Wien - Die Staatsholding ÖIAG hat am Dienstag bestätigt, mit dem America-Movil-Konzern des mexikanischen Milliardärs Carlos Slim Gespräche über eine Bündelung der Anteile der beiden Großaktionäre der Telekom Austria zu führen. "Es gibt derzeit zwischen ÖIAG und America Movil noch keine konkreten Verhandlungen bezüglich eines möglichen Syndikatsvertrags, sondern lediglich informelle Gespräche bezüglich strategischer Optionen", sagte ÖIAG-Sprecher Bernhard Nagiller.

America Movil hat in der Nacht auf Dienstag mitgeteilt, dass sie mit der ÖIAG formell über eine Bündelung der Telekom-Anteile verhandeln könnte. Man habe bereits mit mehreren Anteilseignern gesprochen. Die Staatsholding ÖIAG hält derzeit 28,4 Prozent an der Telekom Austria, America Movil 26,8 Prozent.

Großes Interesse

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hielte eine Allianz der beiden Großaktionäre für "durchaus interessant", wie er am Dienstag sagte. Dem Vernehmen nach ist die Staatsholding an einer Zusammenarbeit mit Slim sehr interessiert. Schon in den nächsten Wochen oder Monaten könnte ein Syndikatsvertrag unter Dach und Fach gebracht werden, wenn man sich auf die Details einigt; vor dem Sommer sei das schon realistisch, heißt es.

Bei der börsenotierten OMV hat die ÖIAG mit dem Abu-Dhabi-Staatsfonds IPIC seit zwei Jahrzehnten einen Syndikatsvertrag. ÖIAG-Sprecher Nagiller betonte, dass die Staatsholding ihren Auftrag in jedem Fall erfüllen werde: "Der lautet Absicherung des Standorts, Absicherung des Headquarters in Österreich und Sicherstellung von ausreichenden Investitionen in die österreichische Infrastruktur."

Spindelegger erfreut über Wachstumsstrategie

Auch Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) könnte einer strategischen Partnerschaft der ÖIAG mit America Movil etwas abgewinnen. Er sei "sehr daran interessiert, dass es bei einem guten Unternehmen wie der Telekom eine Wachstumsstrategie gibt", sagte Spindelegger. Zu verhandeln habe den Vertrag aber die ÖIAG.

Keine Festlegung gab es von Spindelegger zur Frage, ob die ÖIAG bei einer allfälligen Kapitalerhöhung von America Movil bei der Telekom mitziehen würde oder ob man es auf eine Verwässerung des Staatsanteils ankommen lassen würde. Zuerst müsse die ÖIAG verhandeln, dann werde man sich die Ergebnisse ansehen und danach Entscheidungen treffen, so der Finanzminister. (APA/Reuters, 25.2.2014)