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Barrikade in Caracas

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Manche Verkehrsteilnehmer haben genug von den Blockaden

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Straßensperre im wohlhabenden Bezirk Prados del Este, Caracas

Foto: REUTERS/Carlos Garcia Rawllins

Caracas - Ungeachtet der Aufrufe zur Mäßigung aus den eigenen Reihen haben regierungsfeindliche Demonstranten am Montag in der venezolanischen Hauptstadt Caracas erneut Straßenbarrikaden errichtet. Sie setzten Müll in Brand und kippten Schutt auf die Straßen.

In der Unruheprovinz Tachira bestätigten die Behörden das zwölfte Todesopfer der jüngsten Protestwelle. Ein Mann, der die Demonstrationen von seinem Balkon aus verfolgt habe, sei von einem Querschläger tödlich getroffen worden. Die Unruhen sind die bislang größte Herausforderung für Präsident Nicolas Maduro, seit dieser vor zehn Monaten das Amt des verstorbenen Staatschefs Hugo Chavez übernahm.

Capriles kritisiert Gewalt

Oppositionschef Henrique Capriles appellierte an die Demonstranten, friedlich zu bleiben. "Wen wollt ihr überzeugen, indem ihr eure eigene Straße blockiert, wenn die Nachbarn ohnehin auf eurer Seite sind?" fragte er bei einer Ansprache am Wochenende, "Tapferkeit ist nicht, die meisten Steine zu werfen oder am lautesten zu sprechen, sondern Ideen zu verwenden, um jemanden dazuzubringen, seine Meinung zu ändern".

Krisengipfel abgesagt

Am Montagnachmittag wäre ein Treffen zwischen Capriles mit Maduro geplant, das der Gouverneur aber kurzfristig absagte. Die Opposition verlangt die Freilassung des Anführers der Straßenproteste, Leopoldo López, und anderer festgenommener Demonstranten. Zugleich fordern sie die Entwaffnung regierungstreuer Banden. Radikale Demonstranten verlangen auch den Rücktritt Maduros.

Die Opposition kritisiert vor allem die Wirtschaftspolitik der Regierung. Die Inflation liegt bei 56 Prozent, das Wachstum verlangsamt sich, zahlreiche Grundnahrungsmittel wie Milch und Mehl sind knapp. Dafür wird vor allem die Politik von Chavez verantwortlich gemacht, der Unternehmen verstaatlicht, Devisenkontrollen eingeführt und eine unternehmensfeindliche Politik betrieben habe. Maduro spricht dagegen von einem von der Opposition geführten Wirtschaftskrieg. Er hat eine Fortsetzung der Politik von Chavez angekündigt. (red/Reuters, 24.2.2014)