Das Hormon Erythropoetin (Epo) wird zur Behandlung von Blutkrankheiten in Form einer unterentwickelten körpereigenen Produktion von roten Blutkörperchen eingesetzt. Rote Blutkörperchen sind feste Blutbestandteile, die den Sauerstoff im Blut binden und ihn an die Zellmembrane der Muskelfasern transportieren. Epo hat zugleich den Nachteil, dass es das Blut verdickt und damit thrombotische Zustände auslösen kann, die zum Herzinfarkt führen können.

Erstmals wurde bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney auf Epo getestet, in der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA wird Erythropoetin im Paragrafen S2 ("Peptidhormone, Wachstumsfaktoren und verwandte Substanzen") geführt. Bei diesem Hormon handelt es sich um eine Substanz, die im Körper gebildet, aber auch synthetisch hergestellt werden kann. Mit der Kombination aus dem in Frankreich entwickelten Urintest und den in Australien entwickelten Bluttests konnte erstmals verlässlich zwischen körpereigenem und synthetischem Epo unterschieden werden.

Epo zählt zu den effektivsten Dopingmitteln für Ausdauersportler. Denn je höher der Anteil roter Blutkörperchen im Blut ist, desto mehr Sauerstoff steht den Zellen zur Verfügung. Dadurch wird die Leistungsfähigkeit deutlich erhöht. Trotz mittlerweile guter Nachweisbarkeit gehen Experten davon aus, dass Epo noch immer ein häufig genutztes Dopingmittel ist. In kleinen Mengen dosiert, ist die Substanz nur sehr kurz nachweisbar. (sid, 23.2.2014)