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Steve Jobs (Apple, links) und Eric Schmidt (Google, rechts) bei der MacWorld 2007

Foto: Reuters/Kimberly White

Mehrere IT-Unternehmen sollen laut Gerichtsdokumenten in potenziell illegale Deals verwickelt gewesen sein, denen zufolge sie keine Mitarbeiter voneinander abwerben würden. Laut Anklage sollen dadurch bis zu 60.000 Angestellte um rund 3 Milliarden Dollar geprellt worden sein. Die Gerichtsverhandlung wird Anfang Mai in San Jose, Kalifornien, beginnen.

Anti-Recruitment-Pakt

Die von Mother Jones geleakten Dokumente zeigen, dass Führungskräfte wie Apples Steve Jobs und Googles Eric Schmidt hinter den Kulissen sogenannte "Anti-Recruitment"-Pakte abgeschlossen haben sollen. Laut einem Email solle Schmidt "direkt die Anordnung gegeben haben, niemanden mehr von Apple (zu Google, Anm.) abzuwerben". Am selben Tag habe die Leiterin von Apples Human Resources-Abteilung ihren Mitarbeitern mitgeteilt, Google auf die "Nicht Anrufen" – Liste zu setzen.

Google-Schmidt: "Nur verbal besprechen!"

Dass sich die Topmanager selbst über die potenzielle Illegalität ihrer Aktionen bewusst waren, zeigt ein Email des Google-Vorstandes Eric Schmidt, der einen anderen Google-Manager darauf hinwies, diese Dinge "nur verbal" zu besprechen, da er  "keine Papierspur" kreieren wolle. Mother Jones vermutet in einer Analyse, dass die Anti-Recruitment-Pakte durch eine zunehmende Verquickung einzelner Firmen durch Aufsichtsratspositionen und gemeinsamen Investments befeuert wurden.  

Budgets für Gehälter verglichen

Zusätzlich sollen sich die Spitzenmanager von Apple, Adobe, Intel und Google laut Anklage über die Gehälter ihrer Untergebenen ausgetauscht haben. So habe Googles Vizepräsident der Personalabteilung in einem Email notiert, die oben genannten Firmen angerufen und festgestellt zu, dass Googles Budget für Gehaltserhöhungen "mit anderen IT-Konzernen vergleichbar ist".

Steve Jobs lässt Google-Mitarbeiterin feuern

Die CEOs der großen Unternehmen waren laut Mother Jones direkt in die Durchsetzung des Pakts involviert. So soll eine Google-Mitarbeiterin 2007 versucht haben, einen Apple-Angestellten zu kontaktieren. Der mittlerweile verstorbene Apple-Chef Steve Jobs habe die Email daraufhin direkt an Eric Schmidt weitergeleitet, binnen einer Stunde war die Google-Mitarbeiterin gefeuert. (fsc, derStandard.at, 20.2.2014)