Manchmal ist es im Parlament lustig, etwa wenn die staatliche Hypo in einer Sondersitzung thematisiert wird. Da laufen (fast) alle, die dem Debakel jahrelang schweigend zugeschaut oder gelangweilt weggeschaut haben, zu Höchstform auf.
Da werden Bankenexperten geboren, so schnell kann man gar nicht schauen. Schade, dass es die alle 2006 noch nicht gab - damals sind die Spekulationsverluste der Bank aufgeflogen, und ab da hat das Hypo-Drama vor aller Augen seinen Lauf genommen.
Besonders originell der parlamentarische Auftritt von FPÖ-Chef H.-C. Strache. Wie er da mit Handschellen herumwachelte, um seine Forderung nach Bestrafung der Verantwortlichen zu unterstreichen: Das hatte was. Nicht müde wird Strache, die Bedeutung seines Role- Models, des verstorbenen FPÖ-Chefs und Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider, in der Causa Hypo kleinzureden. Vergessen, dass Haider Finanzreferent des Landes war, vergessen, dass er dank seiner Funktionen und seines Auftretens Einfluss auf Bank wie Manager nahm. Doch das zu erwähnen bedeutet für Strache nur, einen, "der sich nicht wehren kann", zum Sündenbock zu machen.
Dabei sind nur die Steuerzahler wehrlos. Die Bankenexperten aus dem Hohen Haus mögen in der Causa Hypo wählerstimmenheischend mit Handschellen, Taferln oder Pfändungskuckucks herumwacheln - bluten für die Bank werden die Steuerzahler. Noch viele Milliarden. (gra, DER STANDARD, 19.2.2014)