Als "ein Fest unter Freunden" bezeichnete Festspielpräsident Günther Rhomberg den Anlass und erinnerte an die schwierige Anfangszeit. Besucherrückgang, ein vernichtender Rechnungshof-Bericht und ein "enormer Erwartungsdruck der Öffentlichkeit" hätten den Beginn geprägt. Wopmann sei es nicht nur gelungen, "eine eigenständige Form des Freilichttheaters zu entwickeln", sondern mit den Opern-Raritäten im Haus auch "die entscheidende Kehrtwendung" herbeizuführen: "Alfred Wopmann wurde immer mutiger, und wir sind ihm gefolgt." Sein Platz in der Geschichte sei nicht nur berechtigt, sondern auch gesichert, sagte Rhomberg: "Ihre ruhige sachliche Gescheitheit wird uns fehlen!"
Noch tiefer ins Nähkästchen griff der kaufmännische Direktor Franz Salzmann, der Insidergeschichten über "die kreative Ungehorsamkeit" verriet. Die Subventionsgeber hätten das Unmögliche verlangt, nämlich einen künstlerischen und finanziellen Fünfjahresplan zur Sanierung. Wopmann habe "zwischen Evolution und Revolution" "Showboat" und "The King and I" sowie ein Spiel auf dem See von Andre Heller vorgeschlagen - schlussendlich aber doch ganz anderes mit großem Erfolg gemacht.
Die Wiener Symphoniker unter Ulf Schirmer und Wayne Marshall, Alexia Voulgaridou ("La Boheme"), der Moskauer Kammerchor, Philippe Rouillon ("Carmen"), der Komponist Georg Friedrich Haas, Elena de la Merced ("Ein Maskenball"), Teile des Ensembles der aktuellen "West Side Story"-Produktion und weitere Künstler zollten ihren Tribut mit Szenen und Ausschnitten, die teilweise auf die Person Wopmann "verfremdet" wurden. "Warten auf Wopmann" hieß ein an Shakespeares "Sommernachtstraum" angelehntes Stück, für das Führung und Mitarbeiter der Festspiele in die Rolle von Schauspielern schlüpften und mit feiner Ironie auch menschliche Schwächen des Geehrten auf die Schaufel nahmen.