Internationaler Druck
Nahost
Saudiarabien: Geistliche verurteilen in Fatwa Terrorismus
"Gefährliche Verbrechen und ein Angriff auf menschliches Leben und Wohlstand"
Riad - Führende moslemische Geistliche in
Saudi-Arabien haben in einer Fatwa den Terrorismus verurteilt.
Bombenanschläge und Mord hätten nichts mit der Verbreitung
von Gottes Willen zu tun, hieß es in dem Aufruf eines Rats
islamischer Gelehrter, der am Samstag von der amtlichen
Saudi-arabischen Nachrichtenagentur verbreiten wurde. Dem Rat
steht der ranghöchste Geistliche des Landes, Großmufti Scheich
Abdul-Asis el Scheich, vor. "Dies sind gefährliche Verbrechen
und ein Angriff auf menschliches Leben und Wohlstand." Nach dem
islamischen Recht der Scharia "ist es nötig, diejenigen hart zu
bestrafen, die Akte der Sabotage und der Verderbtheit verüben",
hieß es in der Fatwa weiter.
Saudi-Arabien hatte in den vergangenen Wochen nach
intensivem ausländischem Druck vor allem aus den USA sein
Vorgehen gegen moslemische Extremisten verstärkt. Im Mai waren
bei einem Bombenanschlag in einem überwiegend von Ausländern
bewohnten Wohnkomplex in der Hauptstadt Riad 35 Menschen getötet
worden. Auch 15 der 19 mutmaßlichen Flugzeug-Entführer, die an
den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA beteiligt
gewesen sein sollen, waren saudi-arabische Staatsbürger. Der
Chef der für die Anschläge verantwortlich gemachten El Kaida,
Osama bin Laden, wurde in Saudi-Arabien geboren. (Reuters)