Ney York City unmittelbar nach dem Stromausfall

Der Stromausfall in den USA hat zu Spekulationen über einen Zusammenhang mit dem Computerwurm Blaster, der auch unter den Namen "LovSan" und "MSBlast" auftritt, geführt. Ein Sicherheitsexperte des deutschen Fachverlags Heise sagte in Hannover, der Computer-Wurm könne Ursache des riesigen Stromausfalls gewesen sein. Er verwies darauf, dass die in den USA für die Abkopplung defekter Kraftwerke vom Stromnetz verantwortlichen Computersysteme auf einer Microsoft-Technik basieren, die für Blaster anfällig sei.

Keinerlei Hinweise

Experten des staatlich geförderten US-Instituts für Internet-Sicherheit CERT wiesen dies dagegen zurück. Es gebe keinerlei Hinweise auf einen Zusammenhang mit einer Aktivität eines wie auch immer gearteten Wurms, erklärte die bei der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh angesiedelte Stelle.

Regelmäßige Abstürze und Neustarts

Daniel Bachfeld, Experte für Computersicherheit bei Heise Security sagte, das ausgefallene Kraftwerk in der Nähe der Niagarafälle sei an ein Verbundnetz-Zentrum angeschlossen, das betroffene Versorgungsgebiete notfalls schnell vom Netz nehmen solle, um einen Zusammenbruch weiterer angeschlossener Kraftwerke zu verhindern. Sollte das Netz von dem Wurm befallen worden sein, könne die Kommunikation zum Erliegen gekommen, da der Schädling regelmäßige Abstürze und Neustarts der befallenen Rechner auslöse.

Bachfeld verwies darauf, dass das betroffene Kraftwerk Referenzkunde des Softwarunternehmens Northern Dynamics sei. Dieses setze mit seinen Kontroll- und Steuerungssystemen auf die von Microsoft entwickelte Prozesskontrolltechnik OPC. Und diese verfüge unter Windows genau über jenes Sicherheitsloch, dass Blaster zum Angriff nutze.

Monokultur

Der Heise-Sicherheitsexperte warnte generell, durch den verstärkten Einsatz bestimmter Computerbetriebssysteme wie Windows entstehe eine Monokultur, die potenziell zu besonderen Risiken führe. Durch Sicherheitslücken in Computerbetriebssystemen seien auch Steuerungsanlagen in der Industrie bedroht. Wenn es einem Computerwurm gelänge, diese Sicherheitslücken zu nutzen, könne es zu entsprechenden Schäden kommen. (APA)