Rebellen drohen mit Rückkehr, sollten sich die Regierungstruppen nicht aus der Hauptstadt zurückziehen
Redaktion
,
Akkra/Monrovia/Nairobi - Die eigentlich für Samstag geplante
Unterzeichnung eines Friedensabkommens für Liberia verzögert sich
weiter. Die Rebellengruppe LURD habe im letzten Moment noch
zusätzliche Kabinettsposten verlangt, berichteten lokale Medien am
Samstag in Ghana. In der ghanesischen Hauptstadt Akkra verhandelte
Liberias Präsident Moses Blah mit Vertretern der Rebellen und
zahlreicher politischer Parteien über eine neutrale
Übergangsregierung. An ihrer Spitze soll keiner der kriegsführenden
Parteien stehen.
Der liberianische Rebellenführer Sekou Conneh kündigte unterdessen
an, dass die LURD freiwillig alle Waffen abgeben werde. Allerdings
bestehe er auch auf den Abzug der Regierungstruppen aus Monrovia,
sagte er der Zeitung "Welt am Sonntag". "Wenn sie nicht verschwinden, dann werden wir eben zurückkommen,"
sagte Rebellenführer LURD-Sekou Conneh am Freitag dem britischen
Sender BBC. Zur Befriedung der Situation
in Liberia seien US-Truppen nicht nötig.
In der liberianischen Hauptstadt Monrovia strömten weiterhin
Tausende Menschen über die Brücken in das Hafenviertel, das bis
Donnerstag unter der Kontrolle der Rebellen stand. Viele von ihnen
sahen Verwandte und Freunde wieder, von denen sie wochenlang nicht
wussten, ob sie noch lebten.
Nigeria hat unterdessen Verstärkung für die Friedenstruppe in
Liberia entsandt. 110 Soldaten starteten am Samstag im nigerianischen
Sokoto mit einem Transportflugzeug der UNO in die liberianische
Hauptstadt Monrovia. In den nächsten Tagen sollen mehr als 600
weitere nigerianische Soldaten die Mission der Westafrikanischen
Wirtschaftsgemeinschaft (ECOMIL) auf dann über 1500 Mann verstärken.
Aufgrund des schlechten Wetters hatte sich der Beginn der
Stationierung verzögert.
(APA/dpa)
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