Vergessenes Wissen über mächtige Göttinnen und Heldinnen in der Antike - ein Buchtipp
Redaktion
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Die vielen und faszinierenden Frauengestalten des antiken Mythos sind mehr oder weniger bekannt: Helena, das Parisurteil und die Zerstörung Trojas, die tragische Liebe zwischen Königin Dido, der Gründerin Karthagos, und Aeneas, die Erzählungen von Ceres und Proserpina und von der Heldenjungfrau Camilla etc. Diese Mythen und Sagen gelten als Gemeingut der abendländischen Erzähltradition.
Es wurde jedoch die Erfahrung gemacht, dass diverse Handbücher Frauen in ihrem Verhältnis zum Mann definieren, als Töchter, Gattinnen, Geliebte etc. In den Lexika werden die Frauen gewöhnlich nur in den Fußnoten zu der Geschichte des Helden oder Gottes erwähnt. So entsteht der Eindruck, dass die wichtigen und bedeutenden Gestalten der Myth-Historie meist männlich waren.
Witeks Buch, das in Zusammenarbeit mit Siegrid Düll, Otto Neumaier, Wolfgang Speyer entstand, will Frauengestalten als selbständige Trägerinnen der ‚Fabel’ eines Mythos darstellen. Die Auswahl berücksichtigt möglichst unterschiedliche Epochen und Gattungen, um die vielfältigen Deutungsmöglichkeiten ebenso transparent zu machen wie den unveränderlichen Grundtypus.
Laut Religionswissenschafter Wolfgang Speyer stellt der Band nicht nur die Unterdrückung, sondern auch die Macht der Frauen dar. Die Frau in Gestalt einer Göttin oder Heroine ist ungleich faszinierender als in der Realität eines antiken Haushalts in Athen oder Rom. (red)
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