Hauptverband weist Wanecks Kritik zurück
Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger weist die Kritik von Gesundheitsstaatssekretär Reinhart Waneck (F), dass der tatsächliche Verwaltungsaufwand höher sei als angegeben, zurück. Man sei an die Rechnungslegungs-Vorschriften des Sozialministeriums gebunden, meinte Josef Kandlhofer, Sprecher der Geschäftsführung im Hauptverband, am Mittwoch in einer Aussendung. Er lehnt auch den Vorschlag, Krankenkassen zusammen zu legen, ab.
Die Kosten für die Chefärzte - einer der Kritikpunkte Wanecks - müssten laut Gesetz gesondert ausgewiesen werden, meinte Kandlhofer. Er verweist darauf, dass die Verwaltungskosten auf dem Stand von 1999 eingefroren worden seien. Auf die Kritik bei der Abrechnung der Medikamentenkosten ging Kandlhofer nicht ein. Keine Ersparungen würden seiner Ansicht nach Kassen-Zusammenlegungen bringen. Dafür müsste man neue Strukturen schaffen, die wieder mit Mehrkosten verbünden seien, meinte er im Radio-Mittagsjournal. Er will stattdessen die Zahl der EDV-Zentren weiter reduzieren. Auch Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat hat Wanecks Vorschläge bereits abgelehnt.
Grüne: Regierungs-Debakel bei Ambulanzgebühren hat Verteuerung verursacht
Der Grüne Sozialsprecher Karl Öllinger sprach indes von einem "Ambulanzgebühren-Desaster der Bundesregierung", an dem die Krankenkassen-Verwaltung erstickt sei. Den Anstieg bei den Verwaltungskosten der Gebietskrankenkassen vom Jahr 2001 auf 2002 führt er auf den "mehrfachen Gesetzespfusch" zurück. Die Ambulanzgebühr zunächst gegen den Rat der Experten einzuführen, sie dann dreimal zu verändern, und sie dann doch abzuschaffen, grenze an "vorsätzliche Schädigung der Versicherten". (APA/red)