Mit knapp sieben Millionen Zuschauern wurde "Fack ju Göhte" mit Abstand zum erfolgreichsten deutschen Film 2013. Auch in Österreich ist die Jugendkomödie unter den Top zehn gelandet. Bei "Fack Ju Göhte" kann man schon allmählich von einem Phänomen sprechen. Der Erfolg des Films liegt dabei sicher nicht nur am österreichischen Schauspieler Elyas M'Barek, der die Hauptrolle spielt.

Es sind nämlich nicht nur die Schüler, die den Film feiern, sondern genau so deren Lehrer und Eltern. Und eigentlich potenziell jeder, der einmal zur Schule ging. Als ich bei einer Vorstellung von Fack Ju Göhte den Kinosaal betrat, rechnete ich vor allem mit Jugendlichen auf den Sesseln – und wurde überrascht, als ich vor allem auf potenzielles "Lehrerpublikum" traf.

Hassliebe zur Schule

Schon in den 60er und 70ern liefen die sogenannten Paukerfilme äußerst erfolgreich an, in denen unter anderem auch Peter Alexander mitspielte. Die "Hassliebe" Schule lässt die wenigsten Menschen auch nach ihrer eigenen Schulzeit wirklich los. Viele Schüler, darunter wahrscheinlich auch einige Lehrer,  erkennen ihren eigenen Alltag in solchen Filmen wieder.

Die Charaktere von Fack Ju Göhte sind trotz ihrer Überzeichnung wohl jedem von uns auf die eine oder andere Art bekannt: der "coole" Lehrer, der macht, was er möchte. Die Lehrerin mit Burn-out, die sich aus dem Fenster stürzt. Die "Chantal", die nur an ihr Aussehen denkt, gibt es sicher ebenso in vielen Schulklassen. Genau wie ihren Klassenkamerad „Danger", dem alles egal zu sein scheint, außer dass er möglichst schnell aus der Schule raus will.

Auch die Sprache der Schüler ist überspitzt, aber nicht wirklich erfunden. Sprüche wie "Sie Geisterkranker", "Swaghetti Yolonese" oder "red ma' höflich, du Opfer!" lassen einen Schmunzeln. Auf österreichischen Schulhöfen wird man solche Aussagen eher nicht zu hören bekommen, sondern eher aus dem deutschen Privatfernsehen kennen.

Fack Ju Göhte läuft übrigens immer noch, drei Monate nach Filmstart in einigen Kinos. Und wer ihn verpassen sollte: Teil zwei ist bereits in Planung.   (Sarah Lehner, SchülerSTANDARD, 18.2.2014)