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Klimawandel-bedingte Veränderungen beim polare Jetstream könnten unter anderem zu arktischen Wetterphänomenen in den USA führen.

Foto: AP Photo/Seth Wenig

Chicago - Winterchaos im Nordosten der USA, Dürre in Kalifornien und großflächige Überschwemmungen in Großbritannien: Die Erwärmung der Arktis könnte laut einer Studie das Klima in Europa und Nordamerika nachhaltig verändern. Es sei in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine Abschwächung des polaren Jetstreams registriert worden, sagte die Klimaforscherin Jennifer Francis von der Universität Rutgers in New Jersey am Samstag bei der Vorstellung ihrer Studie auf der wissenschaftlichen Fachkonferenz AAAS in Chicago.

Der polare Jetstream ist eine Luftströmung, die in großer Höhe (meist im Bereich der oberen Troposphäre bis zur Stratosphäre) auftritt und die Großwetterlage in Europa und Nordamerika beeinflusst. Wenn sich der polare Jetstream abschwäche, weite er sich aus und weiche stärker von seinem normalen Verlauf ab, erklärte Francis. Dadurch neigten die Wetterphänomene dazu, länger als gewöhnlich anzudauern.

Ausuferung nach Norden und Süden

Für ihre Forschungen wertete Francis Wetterdaten ab den 1980er Jahren aus und entdeckte besonders in den vergangenen beiden Jahrzehnten eine Schwächung des Jetstreams und deutlich größere Jetstream-Wellen - der Jetstream ufere demnach nach Norden beziehungsweise Süden aus. Die Ergebnisse deckten sich mit denen anderer Forscher, die ebenfalls Auffälligkeiten rund um die größeren Jetstream-Wellen beschrieben hätten, so Francis.

"Das scheint anzudeuten, dass sich die Eigenheiten des Wetters verändern", sagte die Klimaforscherin. Die Wissenschafter verwiesen darauf, dass die Geschwindigkeit des Jetstreams teils mit dem Temperaturgefälle zwischen der Arktis und den südlichen Breiten zusammenhänge. (APA/red, derStandard.at, 18.2.2014)