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Eine Frau im dichten Schneefall in Wernberg (Kärnten).

Foto: APA/GERT EGGENBERGER

Klagenfurt - Ein neuerlicher Wintereinbruch hat am Montag in Kärnten zu zahlreichen Stromausfällen geführt. Am Vormittag waren quer durchs Land rund 10.000 Haushalte ohne Strom. "Schuld ist der nasse Schnee, der Bäume auf Leitungen stürzen lässt", sagte Josef Stocker, Sprecher des Energieversorgers Kelag.

Am meisten betroffen war vorerst der nördliche Landesteil von Spittal an der Drau über Feldkirchen und St. Veit bis ins Lavanttal. "Wie sich die Situation weiterentwickelt, können wir nicht sagen. Wir arbeiten jedenfalls mit Hochdruck an der Behebung der Schäden", so Stocker.

Reisewarnung für Steiermark und Kärnten

Die ÖBB hat am Montag erneut eine Reisewarnung für Kärnten und die Steiermark wegen des Winterwetters ausgesprochen. Zudem mussten wegen der witterungsbedingten Streckensperren mehrere Züge evakuiert werden. In den Bahnhöfen Krumpendorf, Treibach, Velden (Kärnten, Bezirke Klagenfurt-Land und Villach-Land) sowie in Neumarkt in der Steiermark (Bezirk Murau) mussten insgesamt rund 600 Fahrgäste aus den Zügen aussteigen. Sie wurden mit Bussen abgeholt und weiterbefördert, so ein Sprecher.

Bis zum späten Montagvormittag hatte sich die Anzahl der Streckensperren erhöht. Zwischen Unzmarkt (Bezirk Murtal) und Villach verkehrten gar keine Züge, der Fernverkehr wurde schon in Leoben gestoppt. Komplett gesperrt waren außerdem die Strecken Villach–Feldkirchen–St. Veit, Ledenitzen–Rosenbach (Bezirk Villach-Land) sowie Klagenfurt–Weizelsdorf (Bezirk Klagenfurt-Land).

Ein Notverkehr konnte zunächst noch auf den Verbindungen Spittal–Pusarnitz und Spittal–Sachsenburg (Bezirk Spittal) aufrechterhalten werden. "Wir gehen davon aus, dass noch Sperren dazukommen", sagte ÖBB-Sprecher Christoph Posch.

Verkehrsprobleme

Laut ÖAMTC und Asfinag war am Vormittag der Kroislerwandtunnel auf der Tauernautobahn (A10) bei Feistritz (Bezirk Villach-Land) in Richtung Salzburg zu. Wegen umgestürzter Bäume war in der Früh noch der gesamte Tunnel gesperrt gewesen. Laut ÖAMTC gab es auf der Südautobahn "massive Probleme" besonders im Pack-Abschnitt. "In allen drei Tunnels zwischen Wolfsberg-Nord und Packsattel gab es Stromausfälle, sie waren teilweise gesperrt." Der Stromausfälle ist die Asfinag inzwischen teilweise Herr geworden, durch einen der drei Tunnels, der noch dunkel war, wurden die Autofahrer von der Polizei gelotst.

Die Klagenfurter Schnellstraße S37 war in den Morgenstunden ebenfalls gesperrt. Bäume waren bei St. Veit auf die Fahrbahn gestürzt. Bis zum Vormittag war die Straße für den Verkehr wieder offen.

Dazu kamen laut ÖAMTC zahlreiche Sperren von Bundes- und Landesstraßen wegen umgestürzter Bäume bzw. Lawinengefahr. Auf der Villacher Straße B83 bei der Auffahrt Pörtschach-West etwa blockierten Bäume die Fahrbahn. Schwerfahrzeuge brauchten auf den meisten Bundesstraßen ab geringen Steigungen Ketten. Selbst in Klagenfurt blieben Busse in Unterführungen hängen.

Bis zu 60 Zentimeter Neuschnee

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) meldete Montagfrüh Neuschneemengen zwischen zehn und 20 Zentimetern in Kärnten, in den Bergen - den Karnischen Alpen und den Karawanken - bis zu 30 Zentimeter. Im Laufe des Tages können im Tal noch bis zu 20 Zentimeter, am Berg 30 Zentimeter dazukommen. Am Nachmittag sollen die Niederschläge abklingen.

Meteorologe Christian Stefan: "Wir haben sehr kalte Luft in der Höhe von Süden her bekommen." Eine Mittelmeerstörung bringt neben den intensiven Niederschlägen auch teilweise Gewitter mit sich. In ganz Kärnten gibt es kräftigen Schneefall bis in die Tallagen. Betroffen ist vor allem die Südseite des Landes.

"Ganz so extrem" wie zuletzt werde es dieses Mal aber eher nicht werden, glaubte Stefan. "Was ein Problem werden könnte, sind die Schneelasten auf den Dächern. Dass Täler abgeschnitten sind, ist jetzt einmal nicht zu erwarten, es kann aber natürlich zu Straßensperren wegen der Lawinengefahr kommen."

Am Mittwoch sei von Südwesten her erneut mit Schneefall zu rechnen, allerdings wird dann die Schneefallgrenze laut einer vorsichtigen Einschätzung des Meteorologen höher liegen. (APA, 17.2.2014)